Die so genannte ständige Ausstellung zur Geschichte Urbachs hat ein Facelifting erfahren. Zwei Designerinnen waren dem örtlichen Geschichtsverein dabei behilflich.

Urbach - Die Urbacher Geschichte ist künftig farblich sortiert. „Rot steht für das Mittelalter, gelb für den kirchlichen Teil und blau für die Gegenwart“, erläutert die Kommunikationsgestalterin Stefanie Julia Heinrich, welche die historische Ausstellung zusammen mit ihrer Kollegin Katrin Mäntele neu arrangiert hat. Die vom Urbacher Geschichtsverein bestückte Schau im ersten Stock des Bürgerhauses am Widumhof ist jetzt in der Mühlstraße 11 in Urbach-Nord wiedereröffnet und den Besuchern präsentiert worden.

 

Die beiden Gestalterinnen und die Aktiven des Geschichtsvereins haben sich vor gut einem Jahr kennengelernt, berichtet Walter Wannenwetsch, der frühere Kreisarchivar, der zum Kernteam der Urbacher Ausstellungsmacher gehört. Die Ausstellung im ersten Stock des Bürgerhauses war in die Jahre gekommen. Im Vorraum befand sich beispielsweise das Inventar eines alten Kaufmannsladens aus den 1960er Jahren – liebevoll in den Details, aber mit wenig historischem Erkenntniswert.

Künftig schmückt den Vorraum ein Abriss der Adelsgeschichte Urbachs, repräsentiert durch die Burg am Alten Berg. Ein Erdrutsch hatte vor rund 30 Jahren alte Nägel und Mauerreste zu Tage gefördert. Der Raum daneben ist der Kirchengeschichte und den Besitzverhältnissen Urbachs gewidmet, denn einst waren die Bauernhöfe im Besitz von mehreren Klöstern. Eine alte Altarschranke stammt aus der nahe gelegenen Afrakirche, einem der ältesten Gebäude des Ortes. Der dritte Raum zeigt die weitere Entwicklung Urbachs. Im frühen 19. Jahrhundert, zur Zeit König Wilhelms, trennten sich die beiden Ortsteile und wurden zu eigenständigen Gemeinden. An die Zeit der Trennung erinnern alte Straßenschilder. Im nördlichen Ortsteil hatten diese einen blauen Grundton, im Süden waren sie in schwarz gehalten.

Besonders bemerkenswert findet Walter Wannenwetsch einige Fundstücke aus der Zeit des Nationalsozialismus. Das Schild „Ortsgruppe Oberurbach“, welches auf ein Parteibüro hinwies, hatte er vor zehn Jahren beim Umbau des Rathauses in einer Zwischendecke gefunden, wo es offensichtlich am Ende des Krieges versteckt worden war. „Die Urbacher sehen das nicht so gerne, aber auch so etwas muss gezeigt werden“, betont der Ortshistoriker.

Die Aufgabe der beiden Grafikerinnen war, die Flut der Exponate zu ordnen, alte Bilder zu scannen und mit den Texten des Geschichtsvereins grafisch zu arrangieren. „In Urbach wird da sehr gut gearbeitet“, lobt Katrin Mäntele. Zudem sei nun, wie Stefanie Julia Heinrich betont, dank der neuen Anordnung der Stellwände viel mehr Platz in den Museumsräumen geschaffen worden. Auch Gruppen könnten nun besser dort hindurch geführt werden.