Ein 4,6 Meter langer Alligator ist im „Circle B Bar Reserve“ in Florida gesichtet worden. Augenzeugen machten Videos von dem imposanten Tier.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Lakeland/Florida - Alligatoren sind in Florida fast so häufig wie Pelikane. Jetzt hat ein gigantischer „Alligatoridae“ von 15 Fuß Länge (umgerechnet 4,6 Meter) im „Circle B Bar Reserve“ in Lakeland in dem südlichen US-Bundesstaat für Aufregung gesorgt. Augenzeugen machten Videos von dem riesigen Tier, die in allen großen US-Kanälen hoch und runter laufen.

 

Allein auf der Facebook-Seite des TV-Senders „ABC News“ wurde das kurze Video von der Panzerechse bisher mehr als 11,6 Millionen mal angeklickt. Eine solche Kuriosität darf man unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten.

„Humpback“, der Bucklige

Just in dem Moment, als Wanderer durch das Naturreservat stiefelten, kam der Alligator gemächlich aus einem Busch spaziert und überquerte den „Marsh Rabbit Run“. Der Pfad führt quer durch das Areal. Prompt gaben sie ihm den Namen „Humpback“ – der Bucklige oder Buckelwal.

Die verblüfften Augenzeugen zückten augenblicklich ihre Handykameras und filmten das Reptil aus nur wenigen Metern Entfernung. Der offenkundig satte Predator ließ sich von den Störenfrieden, die in sein Jagd- und Fressrevier eingedrungen waren, nicht beeindrucken, und verschwand wieder im gegenüber liegenden Busch.

Kim Joiner, eine Anwohnerin, die den Beitrag gepostet hatte, schreibt dazu: „Ich liebe Circle B. Die Natur von ihrer besten Seite.“ Wie aus den Kommentaren zum Video ersichtlich wird, wurde der Alligator auf den Namen „Humpback“ getauft. „Take a look as ‚Humpback‘ takes a leisurely stroll.“ – „Sehen sie sich ‚Buckelwal’ an wie er einen gemütlichen Spaziergang macht.“

Mississippi-Aligator auf Tour

Humpback gehört zur Gattung der Mississippi-Alligatoren („Alligator mississippiensis“). Diese Hechtalligatoren leben im Südosten der USA in den Bundesstaaten North Carolina, South Carolina, Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana, Arkansas, Oklahoma und Texas vor, wo er Süßwasserflüsse, Sümpfe, Marschland und Seen bewohnt.

Die Tiere können bis zu sechs Meter lang und 100 Jahre alt werden. Mit seinen 4,6 Metern ist „Humpback“ zwar ein großes „Crocodylia“. Seine größten Verwandten legen aber noch mal anderthalb Meter drauf. Alligatoren (der Name stammt vom spanischen „el lagarto“ – Echse) können bis zu einer halben Tonne auf die Waage bringen. An Land können sie bis zu 17 Kilometer pro Stunde schnell laufen, im Wasser erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten von 32 Stundenkilometern.

Mehr als 1,5 Millionen Echsen allein in Florida

Seit aus ihrem Leder keine Kroko-Taschen und Kleidungsstücke mehr hergestellt werden, hat sich ihr Bestand langsam wieder erholt. Mittlerweile wächst vor allem in Nordamerika und Teilen Südamerikas der Bestand bei den meisten Arten stark. Er wird allein in Florida auf mehr als 1,5 Millionen Tiere geschätzt. Fast ebenso viele könnten im US-Bundesstaat Louisiana leben.

Immer wieder gibt es Todesfälle

Mit Alligatoren sollte man nicht spaßen. Immer wieder kommt es in den USA zu gefährlichen Begegnungen, die mitunter tödlich enden. Im vergangenen Juni wurde ein Zweijähriger von einem Alligator am Lake Buena Vista im Disney-Park (Florida) ins Wasser gezogen und getötet. Im Juni 2016 machten sich einige Tiere in Southwest Ranches rund 30 Kilometer westlich von Fort Lauderdale (Florida) über eine Leiche her und nagten sie an.