Nach und nach wurden die Bonobos im alten Menschenaffenhaus in gepolsterte Kisten gebettet, die mit dem Gabelstapler dann auf Transporter verladen wurden. Im neuen Menschenaffenhaus kam ein Affe nach dem anderen in die Tierarzträume. Dort wurden sie per Ultraschall untersucht, anschließend kamen sie in ein Aufwachgehege. Inzwischen erkunden die Affen ihr neues Zuhause. „Es war ein erhebender Augenblick, als die Bonobos in die große Anlage hineindurften, die Tiere waren freudig aufgeregt“, so der Zoodirektor Dieter Jauch.

 

Er selbst hofft, dass die schlechten Nachrichten rund um das Affenhaus damit bald der Vergangenheit angehören könnten. Zuletzt waren Reibereien zwischen dem Finanzministerium und dem Zoo sowie zwischen dem Zoo und dem Architekturbüro Hascher & Jehle bekannt geworden (die StZ berichtete). Laut dem Zoodirektor seien bis kurz vor dem Umzug der Bonobos bei der Bauabnahme Mängel festgestellt und daraufhin behoben worden. Zuletzt sei die Zahl der Mängel immer kleiner geworden – bei einem Testlauf habe sich gezeigt, dass das Haus funktioniere. Die wichtigsten Anforderungen des Zoos an die Haltungsbedingungen für die Tiere und an die Sicherheit für die Besucher und die Tiere seien erfüllt.Die Bonobos sollen sich zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit an ihr neues Gehege gewöhnen. Daher werden sie sich zunächst nur im Inneren des Hauses aufhalten, die Zoobesucher können sie in den nächsten Wochen noch nicht sehen. Bei den Außengehen dauert es möglicherweise noch vier bis sechs Wochen, bevor die Gärtner grünes Licht geben – wenn die Tiere jetzt schon hinausdürften, würde das die frisch angebrachte Bepflanzung womöglich nicht lange überstehen.

Naturboden aus Pinienrinde

Die Bonobos haben den Umzugsstress laut Angaben der Wilhelma gut verkraftet. Inzwischen haben die Tiere eine umfangreiche „Wohnungsbesichtigung“ hinter sich gebracht: Sie turnten durch das neue Haus, untersuchten den Naturboden aus Pinienrinde, verspeisten das ausgelegte Futter und bauten die ersten Nester aus Holzwolle. Bei all dem hörten die Pfleger den typischen Bonobosound, den künftig auch die Besucher hören werden: Die Tiere begleiteten ihren Einzug mit den für Bonobos typischen aufgeregten Schreien.