Georg Fundel, der Vorsitzende des Tierpark-Fördervereins, ist guter Dinge, dass beim Thema Gastronomie eine gute Lösung für die Zukunft gefunden wird. Ob das neue Angebot ein oder zwei Monate früher oder später an den Start geht, sei nicht entscheidend. Die Qualität müsse am Ende stimmen.

Stuttgart - Wann das neue gastronomische Angebot in der Wilhelma im kommenden Jahr an den Start geht, ist gegenwärtig noch offen. Sicher ist bislang nur: nachdem Ende diese Monats der Pachtvertrag der Schuler-Gastronomie nach 55 Jahren ausläuft, müssen die Besucher des Tierparks mindestens bis März auf ein umfangreiches Speisenangebot verzichten. Die Übergangsgastronomie in Fast-Food-Manier – die von der gemeinnützigen Stuttgarter Gesellschaft SBR mit einem Food-Truck beim Schaubauernhof sowie einem Essenszelt vor dem seitherigen Restaurant betrieben wird – könnte aber auch länger gefordert sein. Es gibt bereits eine Option für eine zweimonatige Verlängerung im Vertrag zwischen Wilhelma und SBR, wie deren Geschäftsführer Manfred Kaul unserer Zeitung sagte. Georg Fundel, der Vorsitzende des Wilhelma-Fördervereins, hegt gar die Vermutung, dass selbst dieses Zeitfenster nicht ausreichend ist, um ein neues Gastroangebot in dem Zoo an den Start zu kriegen. „Es könnte sogar noch länger gehen“, sagt er nüchtern und ergänzt, „aber das sehen wir auch nicht kritisch.“

 

Blick nach vorne richten

Wichtiger als eine schnelle Neuvergabe sei es, den Blick nach vorne zu richten: „Unsere Hoffnung ruht auf der Zukunft“, sagt Georg Fundel. „Ich habe dem Land daher auch Mut gemacht, diesen Weg zu gehen.“ Das Angebot müsse insgesamt vielfältiger und qualitätsvoller werden. Das Gastroangebot in dem Stuttgarter Zoo sei in den letzten Jahren zu wenig in Anspruch genommen worden, „und das war keine Frage des Geldes“. Nun müsse die angestrebte Neuausrichtung konsequent verfolgt werden, um das Angebot deutlich zu verbessern.

Bisher unter Wert verkauft

Dass der Prozess, einen qualitätsvollen und verlässlichen Gastropartner zu finden, vielleicht länger als gedacht dauere, sei bei einem am Ende guten Resultat zu verschmerzen, denn: „Die Wilhelma hat sich mit ihrem gastronomischen Angebot bisher unter Wert verkauft, das muss sich ändern“, ist der Vorsitzende der Wilhelmafreunde überzeugt. Man habe nicht in der ersten Liga mitspielen können. Der ehemalige Chef des Stuttgarter Flughafens weiß genau, wie anspruchsvoll die Aufgabe ist, einen guten Anbieter zu finden, der möglicherweise auch für externe Gäste bei Sonderveranstaltungen seine Leistungen anbietet. Gerne würde es der Vorsitzende des Fördervereins sehen, wenn es in dem Tierpark künftig neben den beliebten Fastfood-Klassikern wie Würstchen und Pommes Frittes sowie einer Auswahl von schnell zubereiteten Gerichten auch Angebote gibt, die höheren Ansprüchen gerecht werden – und die auch in entsprechender Atmosphäre genossen werden können. „Manche Gäste würden sich gern an einen weiß gedeckten Tisch setzen und sich ein Glas Wein bringen lassen“, hatte Fundel bereits im August in einem Interview mit unserer Zeitung betont und dabei auch darauf verwiesen, dass die vorhandenen Potenziale – wie eine Gastronomie beim Belvedere – künftig besser genutzt werden müssten.

Fundel ist gut informiert – und guter Dinge

Dass die gelingen kann, daran hat Fundel keine Zweifel. Eingebunden in die Auswahl des künftigen Gastronomiepartners des Zoos ist der Vorsitzende der Wilhelmafreunde zwar nicht, „aber ich bin gut informiert“, sagt er, „und guter Dinge.“