Sie zählen zu den größten botanischen Schätzen der Wilhelma und sind so zu sagen der farbenprächtige Start ins Wilhelma-Jahr: die Kamelien. Bis Ende Februar wird das farbenprächtige Fest voraussichtlich noch andauern.

Bad Cannstatt - Schon König Wilhelm I. erfreute sich einst an den schönen Kamelien. 1845 hatte der Monarch 200 schöne, große Kamelien von seinem Hofgärtner erwerben und per Schiff nach Cannstatt bringen lassen. 25 dieser Ziersträucher der ersten Stunde haben hier bis heute überdauert, sind also inzwischen mehr als 170 Jahre alt. Im Schauhaus befinden sich die „königlichen Seniorinnen“ mittlerweile in bester Gesellschaft von insgesamt 16 Arten und 177 Sorten – eine weiße, rote, rosa- und purpurfarbene Augenweide.

 

Im 18. Jahrhundert kamen die ersten Kamelien aus ihrer ostasiatischen Heimat nach Europa und fanden hier schnell eine große Fangemeinde. Vor allem Adlige und Wohlhabende konnten sich die Kostbarkeiten leisten. Heute sind sie durchaus bezahlbar – aber auch sehr anspruchsvoll. Die ursprünglich aus den Gebirgsregionen Chinas und Japans stammenden Pflanzen blühen nur auf kalkarmen Böden, ihre Erde muss immer gleichmäßig feucht, das Wasser temperiert und enthärtet sein; winters lieben sie es kühl und hell, sommers kühl und schattig. Viele Gründe also, warum der Versuch, Kamelien in normalen Wohnzimmern anzusiedeln, meist scheitert.

In der Wilhelma werden die sensiblen Schönen daher von erfahrenen Gärtnern umsorgt. Einen Einblick in diese Arbeit gibt der Wilhelma-Gärtner Christian Mikoteit am Samstag, 18. Februar, um 13.30 Uhr und eine Woche später am 25. Februar um 9.30 sowie um 11.30 Uhr. Bei seinen kostenlosen Führungen gibt es neben Pflegehinweisen auch viel Wissenswertes über die Kamelien zu erfahren. Treffpunkt der Führungen ist vor dem historischen Wintergarten. Eine Anmeldung ist unter 0711-5402-0 erforderlich.

Die Kamelien sind in ihrem angestammten Gewächshaus jederzeit zu bestaunen, können jedoch aktuell nur von einer Seite erreicht werden. Grund dafür ist die Komplettsanierung des so genannten Vogelhauses, welches abgetragen und denkmalgerecht instandgesetzt wird.