Kaum zu glauben, dass sie erst einige Tage alt sind: Die drei Steinbock-Zicklein in der Wilhelma tollen bereits über Stock und Stein. Noch fehlt dem im Juni geborenen Trio die letzte Trittsicherheit. Doch zeigt es bereits großes artistisches Geschick.

Bad Cannstatt - Kaum zu glauben, dass sie erst einige Tage alt sind: Die drei Steinbock-Zicklein in der Wilhelma tollen bereits über Stock und Stein. Noch fehlt dem im Juni geborenen Trio die letzte Trittsicherheit. Doch zeigt es bereits großes artistisches Geschick. Stürze, die nicht ausbleiben, federn die dünnen Beinchen gekonnt ab. „Das ist nur der Anfang“, sagt Revierleiter Jürgen Deisenhofer. „Wenn die Kleinen etwas älter werden, scheint die Physik keine Grenzen mehr zu haben. In ein paar Wochen klettert der Nachwuchs praktisch die glatte Wand hoch und runter.“ Dabei helfen ihnen gespaltene Hufe, deren beiden Zehen sich einzeln bewegen. So passt sich der Huf jeder Unebenheit an.

 

Geboren wurden die Zicklein von drei verschiedenen Müttern. Die quicklebendige Rasselbande betreut aber immer nur eine Geiß. „Das funktioniert wie ein Kindergarten“, erklärt Deisenhofer. „Eine Geiß passt auf, während die anderen Zeit zum Fressen haben. Das klappt in der Natur bei bis zu zehn Jungtieren. Von Zeit zu Zeit nehmen Tiere aus dem Zoologisch-Botanischen Garten an einem Wiederansiedlungsprojekt teil. In den Alpen waren die Steinböcke Anfang des 19. Jahrhunderts bis auf rund 100 Tiere ausgerottet. Durch die Nachzucht in Zoos und die Auswilderung gelang dank strenger Schutzmaßnahmen, dass heute in den Alpen wieder 30 000 bis 40 000 Steinböcke leben. In der Wilhelma wurden seit 1964 mehr als 110 Tiere geboren. Manches dieser Böckchen und Geißlein wurde in den Alpen ausgewildert.