Er galt als Zuchterfolg in der Wilhelma in Stuttgart: Der kleine Hirscheber zählt zu den seltenen Regenwaldschweinen, deren Population in freier Wildbahn gefährdet ist. Nun ist das Ferkel verstorben – eine Obduktion klärte auf, woran.

Stuttgart - Die Freude über die Geburt eines der höchst seltenen Hirscheber in der Wilhelma blieb nur von kurzer Dauer. Das am 7. Juni 2016 in Stuttgart geborene Jungtier ist am vergangenen Wochenende im Alter von knapp drei Wochen gestorben.

 

Ferkel war nichts anzumerken

„Die Obduktion hat jetzt einen angeborenen Herzfehler ergeben“, sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Dieser war dem Ferkel nicht anzumerken, musste aber zwangsläufig zum Tode führen.“ So bedauerlich der Verlust sei: Die Wilhelma freut sich dennoch, dass bei den Regenwaldschweinen im zweiten Jahr in Folge Ferkel geboren worden sind. „Das zeigt uns, dass die Hirscheber sich bei uns wohlfühlen und die Haltung Früchte trägt“, erklärt Kölpin. „Deshalb setzen wir unsere Anstrengungen fort, um den Erhalt dieser absoluten Rarität zu unterstützen.“

Arterhaltung in Zoos

Das im vergangenen Jahr in Stuttgart geborene Jungtier Cahaya hat die Wilhelma inzwischen an den Zoo Berlin zur Zucht weitergegeben. In der Wilhelma leben derzeit drei Hirscheber: das Zuchtpaar Cinta und Salem sowie das noch junge Weibchen Marissa. Der Bestand der Hirscheber, die allein auf der indonesischen Insel Sulawesi und vorgelagerten Inseln vorkommen, wird in der Natur auf nicht mehr als 4000 Tiere taxiert. Deshalb kommt der Arterhaltung in Zoos eine besondere Bedeutung zu.