Seit zwei Monaten ist das Bonoby-Baby in der Wilhelma Stuttgart zu Hause und auf der Welt. Jetzt ist auch klar, welches Geschlecht das kleine Äffchen hat und wer der Vater ist. Einen Namen gibt es für das Baby nun natürlich auch.

Stuttgart - Es war lange ein gut gehütetes Geheimnis, dass nun dank einiger Fotoaufnehmen gelüftetet werden konnte. Das Ende August in der Wilhelma Stuttgart geborene Bonobo-Baby wurde nun zweifelsfrei als Mädchen identifiziert und erhielt in der Folge von den Pflegern den Namen Nila.

 

Meist halten die Muttertiere ihren Nachwuchs nämlich so dicht am Körper, dass das Geschlecht zunächst nicht zu erkennen ist. Und als Väter kommen in den Bonobo-Gruppen verschiedene Männchen in Frage.

Beim Lösen des zweiten Rätsels hat etwas Zufall geholfen. Die bei einer Niederkunft mit ausgeschiedene Plazenta gilt unter Bonobos als Delikatesse und wird von der Mutter oder anderen Gruppenmitgliedern verspeist. Kombote, die Matriarchin der Affenbande, hatte die Geburt beobachtet und sich den Mutterkuchen gesichert. Zum Glück ließ sie aber so viel über, dass mit einer Zellprobe daraus ein Vaterschaftstest beim Deutschen Primatenzentrum in Göttingen möglich war.

„Jetzt haben wir die Rückmeldung erhalten, dass Kasai der Vater ist“, berichtet die Menschenaffen-Kuratorin Marianne Holtkötter. „Nila ist also eine Halbschwester von den kleinen Jungs Lubao und Bobali, die beide rund zweieinhalb Jahre alt sind.“ Doch damit hat sich die Spannung bei den Bonobos noch nicht gelegt. „Wir erwarten demnächst eine weitere Geburt; denn Huenda ist hochschwanger“, sagt Holtkötter. Für uns wird besonders interessant, wer da der Vater ist. Es wäre schön, wenn es diesmal unser zweiter Bonobo-Mann, Mobikisi, ist. Er hat bisher erst eine Tochter und seine Gene sind für das Zuchtprogramm besonders wichtig.“ Derzeit leben 14 Bonobos in der Wilhelma.