Als Dieter Jauch gemeinsam mit dem damaligen Finanzminister Willi Stächele (CDU) den Grundstein legte, war von einem „Fünfsternehotel für Affen die Rede“. Inzwischen ist klar, dass dessen Preis dem genannten Anspruch entspricht. Das Affenhaus entsteht nach den Plänen des Architekturbüros Hascher & Jehle, die Stuttgart bereits um das Kunstmuseum bereichert haben.

 

Der Erfolg des Neubaus soll für den Zoo Signalwirkung haben: Dieter Jauch erwartet ein Besucherplus von 150 000 bis 200 000 Menschen. Eröffnet werden soll das Haus nun im Juli – ursprünglich sollte es im Oktober 2009 fertig sein. „Es ist dringend wünschenswert, dass wir das vor den Sommerferien schaffen“, sagt der Chef der Stuttgarter Wilhelma. Der Termin sei zuletzt bestätigt worden, und der Baukörper ist in seiner äußeren Struktur abgeschlossen, die Fenster sind eingesetzt.

Bevor die künftigen Bewohner ihre neue Anlage nutzen können, müssten sämtliche Bauarbeiten abgeschlossen sein, sagte Marianne Holtkötter, die im Zoo als Kuratorin auch für die Menschenaffen verantwortlich ist. „Für die Tiere ist es wichtig, dass sie nicht von Baulärm gestört werden.“ In den nächsten Monaten werden unter anderem die Futterküche eingerichtet, Spielgeräte befestigt und Rindenmulch ausgelegt, der im Affenhaus als „Teppich“ für die Tiere dienen soll.

Für die Wilhelma steht neben den Baumaßnahmen in diesem Jahr eine wichtige Personalie im Vordergrund: Dieter Jauch wird 65 Jahre alt und könnte bereits im Sommer in den Ruhestand gehen. Ob in diesem Jahr bereits ein Nachfolger gesucht wird oder ob Jauch für eine Übergangszeit noch Wilhelmachef bleibt, steht noch nicht fest. Die Entscheidung liegt beim Finanzministerium – es wollte die Personalfrage nicht kommentieren.