Erst elf Monate später als geplant kann das Stuttgarter Stadtmuseum im Wilhelmspalais die ersten Besucher empfangen. Doch das ist nicht die einzige Hiobsbotschaft.

Stuttgart - Elf Monate später als geplant und damit frühestens im Juni 2017 kann das Stadtmuseum im Wilhelmspalais die ersten Besucher empfangen – diese Hiobsbotschaft wird heute den Stadträten im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen übermittelt. Daneben sind auch die Baukosten von 36,3 auf 40 Millionen Euro gestiegen. Durch Einsparungen an anderer Stelle will die Stadt mit 38,3 Millionen Euro auskommen. Der ursprünglich veranschlagte Risikopuffer von zwei Millionen Euro ist damit aber aufgebraucht.

 

Das Museum wird im früheren Stadtpalais des württembergischen Königs und der ehemaligen Stadtbücherei untergebracht, die dafür komplett entkernt wird; nur die denkmalgeschützte Außenhülle von Giovanni Salucci aus dem Jahr 1840 bleibt stehen. Sechs Gründe sind nun laut der Stadtverwaltung für die Verzögerung verantwortlich. So haben die Fachleute in den äußeren Verfugungen der Fenster mehr Asbest als erwartet gefunden; dieser Schadstoff stammt vom Wiederaufbau in den 1950er Jahren und führt jetzt zu einer längeren Sanierungszeit. Weiter muss mehr Vorsorge gegen Erdbeben betrieben werden; in den Decken dürfen zum Beispiel keine Stahlmatten verlegt werden, sondern nur stabilere einzelne Stahlstäbe. Das kostet Zeit. Auch bei den Gründungsarbeiten ist der Aufwand höher als erwartet.Die Mehrkosten entspringen zum Teil den genannten Maßnahmen. Daneben gibt es zusätzliche Auflagen bei Brand- sowie Denkmalschutz. Beispielsweise muss eine Brücke Richtung Urbanstraße erneuert werden, weil sie als Fluchtweg 90 Minuten lang einem Feuer standhalten muss. Auch die Preiserhöhungen während der längeren Bauzeit sind schon berücksichtigt.