"Ich habe einfach schlecht gespielt" räumte der britische Titelverteidiger Andy Murray nach seiner Niederlage gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow ein. Da nutze auch die royale Unterstützung von Herzogin Kate und ihrem Mann Prinz William nichts.

"Ich habe einfach schlecht gespielt" räumte der britische Titelverteidiger Andy Murray nach seiner Niederlage gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow ein. Da nutze auch die royale Unterstützung von Herzogin Kate und ihrem Mann Prinz William nichts.

 

London - Andy Murray ist im Viertelfinale des Rasenklassikers von Wimbledon ausgeschieden und fand nach seinem gescheiterten Projekt Titelverteidigung klare Worte. „Ich habe einfach schlecht gespielt“, räumte der britische Tennisprofi ein. „Ich muss hier rausgehen und mein Spiel deutlich verbessern.“ Klar mit 1:6, 6:7 (4:7), 2:6 unterlag Murray am Mittwoch dem Bulgaren Grigor Dimitrow, der als ein Spieler mit großer Zukunft gilt. Unter seiner neuen Trainerin, der früheren Weltklassespielerin Amélie Mauresmo, verpasste Murray sein sechstes Halbfinale in Serie und musste den erneuten Triumph an der Church Road abhaken.

Dabei war alles bereit für einen erneuten großen britischen Tag im All England Lawn Tennis Club. In der Royal Box hatten William und Kate Platz genommen, um den britischen Hoffnungsträger zu unterstützen. Zudem spielte der 27-Jährige auf dem Centre Court, dem Ort seiner größten Erfolge. Hier stillte er vor einem Jahr die Sehnsucht der Briten nach dem ersten Wimbledon-Sieger aus ihren Reihen seit Fred Perry 1936. 2012 krönte er sich an gleicher Stätte zum Olympiasieger.

"Er war der bessere Spieler von Anfang bis Ende"

Doch am Ende musste Murray den 23-jährigen Dimitrow beglückwünschen und schied als Zweiter der großen Vier im Herren-Tennis aus. „Er war der bessere Spieler von Anfang bis Ende“, räumte der Schotte ein. Den Spanier Rafael Nadal hatte es bereits am Dienstag erwischt. Im Achtelfinale schied der Weltranglisten-Erste überraschend gegen den Australier Nick Kyrgios aus.

Roger Federer und Novak Djokovic könnten sich unterdessen im Finale sehen. Der topgesetzte Serbe wird nach seinem 6:1, 3:6, 6:7 (4:7), 6:2, 6:2-Fünfsatzerfolg gegen den Kroaten Marin Cilic nun von Dimitrow gefordert. Der Schweizer gewann 3:6, 7:6 (7:5), 6:4, 6:4 gegen seinen Landsmann und Freund Stan Wawrinka. „Es ist sicher immer ein Schock, wenn der Titelverteidiger rausgeht. Es setzt die anderen Favoriten noch mehr unter Druck“, sagte Federer. Am Freitag trifft er auf den Kanadier Milos Raonic, der den Erfolgszug des Wimbledon-Debütanten und Nadal-Bezwingers Kyrgios in vier Sätzen mit 6:7 (4:7), 6:2, 6:4, 7:6 (7:4) stoppte.

An Murray kamen sie natürlich gleich wieder, die Fragen nach seiner Trainerin. Seit Beginn des Turniers war das Duo Mauresmo und Murray ein großes Thema. Schließlich ist es ein Novum, dass ein Topspieler wie der Weltranglisten-5. von einer Frau trainiert wird. Nur eine Testphase für die Rasensaison hatten die beiden zunächst vereinbart. „Wir werden uns zusammensetzen und darüber reden, vielleicht morgen oder in ein paar Tagen“, sagte der Wimbledon-Sieger von 2013. „Ich habe die letzten Wochen wirklich genossen. Es hat Spaß gemacht.“ Erst nach den French Open hatten sich die beiden zusammengeschlossen.

„Einen Titel zu verteidigen, ist immer schwer“, meinte Murray. Die Mission Titelverteidigung hatte vor seinem Viertelfinal-Aus durchaus erfolgreich begonnen. In vier Runden gab er keinen Satz ab und verlor so wenige Spiele wie noch nie zuvor bis zur Runde der letzten Acht. Eine wirkliche Herausforderung waren seine vorherigen Gegner nicht.

Einen Turniersieg hat Murray seit einem Jahr nicht mehr gefeiert, im Herbst musste er sich zudem einer Rücken-Operation unterziehen. Der Weltranglisten-13. Dimitrow gewann zuletzt das Vorbereitungsturnier in Queens und erreichte mit seinem ersten Sieg über einen Top-Ten-Spieler bei einer Grand-Slam-Veranstaltung erstmals ein Major-Halbfinale.