Sechs Deutsche treten beim berühmtesten Rasenturnier der Welt an. Wir zeigen, welche Chancen sie in in der ersten Runde von Wimbledon haben und welche Gegner sie erwarten.

London - Neulich beim Mercedes Cup in Stuttgart: Nach einer Woche voller Regenpausen stand Deutschlands Nummer eins, Philipp Kohlschreiber im Finale gegen den österreichischen Shootingstar Dominic Thiem, musste sich jenem aber am Ende klar geschlagen geben. Seither absolvierte „Kohli“ kein Spiel mehr, eine Hüftzerrung hinderte ihn an der Teilnahme am Turnier in Halle.

 

Wird Kohlschreiber noch beeinträchtigt?

Insofern kann wahrscheinlich noch nicht einmal Kohlschreiber selbst einschätzen, wo er aktuell steht. Bereits an diesem Montag wird er dies jedoch wissen. Um 12.30 Uhr deutscher Zeit trifft er auf den Franzosen Pierre-Hugues Herbert. Ein Sieg von Kohlschreiber wird nichtsdestotrotz erwartet.

Nachwuchsstar Alexander Zverev, der in Halle Roger Federer sensationell im Halbfinale schlagen konnte, wird in den letzten Wochen hoch gelobt. Er hat gute Chancen, gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu eine Runde weiter zu kommen. Superstar Rafael Nadal, der in London nicht antreten kann, sieht in ihm gar eine „kommende Nummer eins“. Zverev zeigte in Halle sehr gute Leistungen und musste sich nur im Finale geschlagen geben.

Wundertüten Mayer und Brown

Nämlich Florian Mayer. Der Bayreuther gewann nach langer Durststrecke von über fünf Jahren mal wieder ein Turnier – und das, obwohl man ihn gar nicht mitspielen lassen wollte. Mayer bekam keine Wildcard, erstritt sich über das sogenannte „Protected Ranking“ einen Startplatz im Feld von Halle. In Wimbledon rutscht er auch durch diese Ausnahmeregelung ins Hauptfeld und muss gegen Dominic Thiem antreten, den Sieger von Stuttgart. Was Mayer zu leisten imstande ist lässt sich kaum einschätzen, er gilt als Wundertüte.

Dies gilt ebenso für Dustin Brown. Der „Rastafari“ mit den Dreadlocks verzückte die britischen Fans im letzten Jahr ob seiner aggressiven Spielweise. Rafael Nadal kann ein Lied davon singen. Brown warf den Favoriten sensationell in vier Sätzen aus dem Turnier – was ihm seine Wildcard für das diesjährige Turnier eingebracht haben dürfte. Sportlich ist Brown jedoch nicht einzuschätzen. Von einer Sensation bis hin zur krachenden Niederlage ist alles drin.

Struff und Becker mit wenig Chancen

Für Benjamin Becker und Jan-Lennard Struff würde das Überstehen der ersten Runde schon einen Erfolg bedeuten. Beide konnten zuletzt nicht mit guten Ergebnissen aufwarten. Während Struff es mit dem Briten Daniel Evans zu tun muss Becker gegen den Argentinier Facundo Bagnis zu tun.

Die Ausgangslage bei den deutschen Frauen in Wimbledon.