Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Auch die Energiegenossenschaft, die das sehr viel modernere Windrad bei Ingersheim betreibt, leidet unter den zuletzt recht schwachen Windjahren. Geplant war mit 3,9 Millionen Kilowattstunden im Jahr, in den ersten drei Jahren waren es aber nur im Schnitt drei Millionen Kilowattstunden. Man sei dennoch sehr zufrieden, sagte Dieter Hallmann, der Vorsitzende der Genossenschaft, vor kurzem. Die ausgeschüttete Rendite habe bei 1,5 Prozent gelegen.

 

Geschlossene Fonds

Bei geschlossenen Fonds geben Bürger Geld meist für einen bestimmten Windpark und erhalten eine Rendite, deren Höhe vom Ertrag abhängt; oft muss der Betrag 20 Jahre lang im Fonds verbleiben. Stiftung Warentest rät von dieser Anlageform ab, und das nicht erst, seit die Anbieter Prokon und Windreich in Schieflage geraten sind. Im letzten Test spricht Finanztest sogar von einem „Vabanquespiel“: Von 24 geprüften Fonds wurden 14 gleich ausgeschlossen, weil sie zu riskant seien; von den übrigen zehn erhielten gerade zwei ein Ausreichend. Oft sei beim Verkauf der Fondsanteile gar nicht klar, wo das Geld investiert werde; auch würden bei den Prognosen oft zu schöne Zahlen angesetzt – so die Kritik.

Sonstige Möglichkeiten der Geldanlage

Weniger gefährlich laut Stiftung Warentest sind grüne Investmentfonds, weil dort durch ein Portfolio an Anlagen das Risiko gestreut sei und weil die Anteile jederzeit verkäuflich seien. Die Stadtwerke Stuttgart setzen auf ein weiteres Modell: Sollten die Windräder im Tauschwald bei Weilimdorf kommen, was im Moment aber unsicher ist, wollen die Stadtwerke Bürgern die Möglichkeit geben, eine festverzinsliche Anlage zu machen. Man biete, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Maxelon, einen höheren Zinssatz als derzeit üblich; trotzdem habe der Anleger kein Risiko. Stimmrecht erhielten Anleger aber nicht.

Renditen bei Windrädern

Wie profitabel Windräder im Grundsatz sind, darüber gehen die Ansichten unter Fachleuten weit auseinander. Gegner zitieren gern eine Studie des Anlegerbeirates vom Bundesverband Windenergie (BWE), also der Windkraftbefürworter. Dabei sind die Jahresabschlüsse von 1150 Windparks analysiert worden. Das Fazit war ernüchternd: zwar lag die durchschnittliche Rendite bei 2,5 Prozent, aber die Hälfte der Parks laufe so schlecht, dass die Anleger froh sein könnten, wenn sie ihr Kommanditkapital nach 20 Jahren zurückbekommen würden, heißt es in der Studie.