Laut dem Windatlas „eignet sich die Hohenloher Ebene für einen großflächigen Ausbau der Windenergie.“ Doch die Planvorgaben für Windräder überfordern nicht nur die Gemeinden, sondern auch die Bürger.

Schwäbisch Hall - Im Norden und Osten Baden-Württembergs sollen sich bald und möglichst viele Windräder drehen. So will es die Landesregierung, denn laut Windatlas „eignet sich die Hohenloher Ebene für einen großflächigen Ausbau der Windenergie“. Der Regionalverband Heilbronn-Franken hält 41 Standorte für rotor-geeignet. 19 davon liegen im Main-Tauber-Kreis, 16 im Landkreis Schwäbisch Hall und sechs im Hohenlohekreis. Fluch oder Segen? Udo Glatthaar, 52, ist Oberbürgermeister in der Kurstadt Bad Mergentheim und an einem Tag wie diesem um seinen Job nicht zu beneiden. Die Stadt hat – mal wieder – zum Informationsabend über die Pläne zum Ausbau der Windkraft geladen. Vor der Türe demonstrieren Windkraftgegner aus den betroffenen Gebieten Apfelbach und Althausen mit selbst gebastelten Plakaten: „Heimatschutz ist Bürgerpflicht.“ Den Plan, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen, gibt das Stadtoberhaupt schnell auf und lässt die Demonstranten in die Halle. Die Stimmung im voll besetzten Gemeinschaftshaus Neunkirchen ist eher skeptisch, auch wenn Glatthaar zutreffend sagt: „Das Thema wird, ob wir es nun wollen oder nicht, vorangetrieben.“