Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Windpark-Entwickler Windreich. Auch der ehemalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring ist ins Visier der Ermittler geraten.

Wolfschlugen - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Windpark-Entwickler Windreich. Die Anklagebehörde bestätigte am

 
Mittwoch, man ermittele gegen „fünf teils ehemalige, teils amtierende Vorstandsmitglieder einer aktiennotierten Firma, die mit regenerativen Energien arbeitet“. Neben dem Vorstandsvorsitzenden Willi Balz ist auch der ehemalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring ins Visier der Ermittler geraten. Döring saß bis vergangenen Sommer im Vorstand von Windreich.

Die „Bild“-Zeitung und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Mittwoch) berichteten, es bestehe bei Windreich der Verdacht der Bilanzmanipulation, des Kapitalanlagebetrugs, der Marktpreismanipulation und des Kreditbetrugs. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte die Vorwürfe. Es besteht unter anderem der Verdacht, dass in den Jahren 2010 und 2011 Forderungen und Umsätze ausgewiesen wurden, die nicht vollständig durch reale Geschäfte gedeckt waren.

Beamte des Landeskriminalamts hatten am Dienstag die Hauptverwaltung des Unternehmens in Wolfschlugen (Kreis Esslingen) sowie vier Privatwohnungen durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt.

Der Vorstandsvorsitzende und Alleinaktionär Willi Balz wollte sich am Mittwoch nicht dazu äußern. Der ehemalige FDP-Minister Döring ist sich keiner Schuld bewusst. „Bis zum heutigen Tag habe ich keinen Anlass zu glauben, dass die Bilanz, die von einem renommierten Steuer- und Wirtschaftsanwalt erstellt wurde, Fehler aufweist.“