Mit gewaltigen Veränderungen im Gemeinderat ist nicht zu rechnen. Die Kontinuität der Arbeit, geprägt durch erfahrene und neue Räte, zeichnet das Gremium seit Jahrzehnten aus.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Einer wird mit Sicherheit nach der Kommunalwahl am 25. Mai fehlen: Werner Heincke tritt nach zwanzig Jahren im Gemeinderat nicht mehr an. „Das ist jetzt genug“, hat der CDU-Stadtrat bereits zu Beginn des Jahres gesagt. Der Fotograf, der bis vor wenigen Jahren ein Geschäft an der Marktstraße führte, ist einer der dienstältesten Stadträte in dem Gremium, das sich bezüglich der Kräfteverhältnisse seit den 90er Jahren kaum verändert hat.

 

Einzig der Einzug der FDP vor fünf Jahren war eine Auffälligkeit. Nicole Steiger und Peter Friedrichsohn sind mit ihren zwei Sitzen zwar zu wenige, um eine Fraktion zu bilden, beide treten allerdings wieder für die Freien Demokraten zur Gemeinderatswahl an, und Friedrichsohn als Sprecher der Gruppe zeigt sich optimistisch, was den Ausgang der Wahl angeht.

Im Gemeinderat agieren vier Fraktionen und eine Gruppe

Exakt doppelt so groß wie die Gruppe der FDP ist die Fraktion der Alternativen und Grünen Liste (Ali) Winnenden. Auf den ersten vier Plätzen der Wahlliste sind denn auch die amtierenden Räte zu finden: Willi Halder, Maria Papavramidou, Christoph Mohr und Martin Oßwald-Parlow. Halder hat nach seiner Wahl in den Landtag das Amt des Fraktionssprechers an Mohr abgegeben. Der 46-jährige Mathematiklehrer und stellvertretende Schulleiter Mohr gehört seit 2009 dem Winnender Gemeinderat an.

Die SPD ist ebenfalls mit vier Sitzen vertreten. Die Fraktion zeigt sich seit Jahren in unveränderter Zusammensetzung: neben dem Fraktionssprecher Andreas Herfurth verfechten Uwe Voral, Renate Sanzenbacher und Marianne Lank „renitent und unerschrocken“ sozialdemokratische Werte. Die Wertung renitent und unerschrocken hat Herfurth augenzwinkernd aus einem Kommentar der Lokalzeitung übernommen und damit bei der Nominierungsversammlung der Genossen für einen Lacher gesorgt.

Mit jeweils acht Sitzen sind die Freien Wähler und die CDU vertreten. In beiden Fraktionen hat es in den vergangenen Jahren Wechsel gegeben, die Sprecher sind mit Richard Fischer (CDU) und Hans Ilg jedoch altgediente kommunalpolitische Hasen, denen mehrere Veteranen zur Seite stehen. Beide kandidieren wieder für den Gemeinderat, bei beiden Fraktionen findet man die kompletten amtierenden Mannschaften auf den Kandidatenlisten.

Das Verhältnis der Geschlechter ist fast ausgeglichen

Interessant ist auch der Umstand, dass bis auf die CDU in allen Fraktionen und der FDP-Gruppe das Verhältnis der Geschlechter ausgeglichen ist. Und bei den Christdemokraten fehlt nicht viel, um einen Gleichstand herbeizuführen: hier bilden zurzeit fünf Männer und drei Frauen die Fraktion.

In der kommenden Gemeinderatsperiode warten einige Projekte auf den Gemeinderat, allen voran die Umgestaltung der ehemaligen B-14-Trasse mit dem zentralen Kronenplatz und dem Holzmarkt. Hier sind die Planungen bereits weit fortgeschritten. Auch die Umgestaltung der Stadtwerke von einem reinen Wasserwerk hin zu einem Anbieter von Strom, Gas, Wasser und Wärme ist in die Wege geleitet, wird aber weiter auf der Agenda stehen.