Der Citytreff, in den 70er-Jahren aus der Taufe gehoben, soll sich wandeln. Damit sich verschiedene Bands nicht gegenseitig übertönen, soll zum Beispiel eine Bühne auf den Kronenplatz verlegt werden.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Der Name verrät bereits, wie alt das Winnender Straßenfest ist: City-Treff ist ein typischer 70er-Jahre-Terminus. So lange gibt es das Fest in der Altstadt bereits, das jeden Sommer gefeiert wird und kurz vor den großen Ferien Besucher in Scharen anzieht. Das in die Jahre gekommene Konzept soll nun jedoch überarbeitet werden. Statt eines Sammelsuriums von Ständen sollen diese in Zukunft mehr thematisch geordnet werden. So stellen sich die Planer vor, dass auf dem Santo-Domingo-de-la-Calzada-Platz, der etwas abseits des Trubels liegt, in Zukunft mit einer Weinlaube ein etwas ruhigerer Bereich geschaffen werden soll.

 

Band-Battles weil die Bühnen sich gegenseitig beschallten

Die drei Bühnen sollen ebenfalls so aufgestellt werden, dass sich die einzelnen Bands und Kapellen nicht mehr in die Quere kommen. „Da gab es ab und zu Band-Battles, weil der Wind so stand, dass die eine von der anderen den Schall abbekam und deshalb noch lauter gedreht hat“, erklärte der Bürgermeister Norbert Sailer dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung am Dienstag, warum es zu teils ohrenbetäubenden Konzerten gekommen war. Aus diesem Grund soll nun auch der Kronenplatz mit in das Festgelände aufgenommen werden. Wo früher die B 14 mitten durch die Stadt führte und ein unablässiger Strom von Fahrzeugen den Platz zur Kreuzung degradierte, soll nun vor allem für die Jugend Programm stattfinden. Der Kronenplatz soll damit auch wieder mehr an die Altstadt angebunden werden.

Einzelne Stadträte wie Hans Ilg (Freie Wähler) erinnerten daran, jene Vereine bei der neuen Konzeption auf jeden Fall mitzunehmen, die von Anfang an dabei waren. „Viele erwirtschaften sich dort einen Großteil ihres Jahresetats.“ Ilg lobte die Idee, einen Stadtlauf in das Programm des Straßenfestes mit aufzunehmen. Er bezweifle allerdings, dass es genügend Stände und Besucher gebe, um die verlängerte Festmeile bis zum Kronenplatz zu füllen.

„Paradigmenwechsel“ auf dem Straßenfest

Die Gemeinderatsfraktionen zeigten sich von der Neukonzeption überzeugt. Gar von einem „Paradigmenwechsel“ sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Herfurth, der die Aufteilung des Festprogramms in einzelne Module lobte. Die Neukonzeption war vom Gemeinderat im November beschlossen und die Verwaltung mit einer Ausarbeitung beauftragt worden. Hansjörg Neumann vom Kulturamt, der seitens der Stadt für den City-Treff verantwortlich ist, hat diese zusammen mit Sailer vorgenommen. Zu den neuen Bestandteilen zählt neben einem Stadtlauf auch ein Fest der Nationen, auf dem in der Unteren Marktstraße internationale Spezialitäten angeboten werden sollen.

Bleibt noch die Bezeichnung City-Treff. Ob es nicht möglich sei, einen schöneren Namen für das Straßenfest zu finden, wollte der CDU-Stadtrat Rainer Christ wissen. Darüber lasse man mit sich reden, so Sailer, wenn jemandem ein Name einfalle. „Ich denke darüber nach“, versprach Christ.