Gibt es noch ein Erdölvorkommen in Oberschwaben? Das Unternehmen Wintershall prüft derzeit, ob es Öl in Süddeutschland fördert, wie bereits bis 1995 geschehen. Das Öl habe hohe Qualität.

Bad Wurzach/Rot an der Rot - Die BASF-Tochter Wintershall prüft eine Wiedererschließung alter Erdölfelder in Bad Wurzach (Kreis Ravensburg) und Rot an der Rot (Kreis Biberach). Das Unternehmen sprach am Mittwoch in einer Mitteilung von einer „Perlenkette von Erdöllagerstätten im Alpenvorland“. Das Öl aus Süddeutschland habe eine hohe Qualität. Es geht um die Altfelder Hauerz und Mönchsrot.

 

„An die Tradition anknüpfen“

In der Region Oberschwaben hat Wintershall nach eigenen Angaben von 1958 bis 1995 insgesamt rund 1,7 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. Weil die Produktion nicht mehr wirtschaftlich war, wurden vor 20 Jahren die letzten Pferdekopfpumpen abgebaut. „Wir wollen nach zwei Jahrzehnten zurückkehren und an die Tradition anknüpfen“, sagte der Leiter von Wintershall Deutschland, Andreas Scheck.

Auch den Förderstandort Landau (Rheinland-Pfalz) will das Unternehmen stärken. Die Erdölförderung in Aitingen (Bayern) soll ausgebaut werden. Wie Wintershall ankündigte, soll es im Jahr 2016 mindestens eine Neubohrung an dem schwäbischen Ölfeld geben. Seit 2010 sei die Produktion in Aitingen bei Augsburg um etwa die Hälfte gesteigert worden, berichtete das Unternehmen aus Kassel (Hessen). In Aitingen wird seit 1979 Erdöl gefördert. Im vergangenen Jahr hatte Winterschall auch mit Erkundungsbohrungen im Allgäu begonnen.