Der gefrorene Monrepos-See in Ludwigsburg lockt dieser Tage viele aufs Eis. Dabei ist das Schlittschuhlaufen auf dem See gar nicht so ungefährlich – und deshalb verboten.

Ludwigsburg - Schlittschuhlaufen, Eishockey spielen oder einfach nur über das Eis spazieren: dutzende Menschen tummelten sich am Wochenende auf dem zugefrorenen Monrepos-See in Ludwigsburg. Manch einer schob gar einen Kinderwagen über die Eisfläche oder fuhr dort mit dem Fahrrad umher – und das, obwohl Treppe und andere Zugänge zum See mit rot-weißen Schranken abgesperrt sind. Am Ufer machen Schilder darauf aufmerksam, dass die Fläche nicht betreten werden darf. Allein: kaum einer hält sich aktuell daran.

 

Dabei geht es bei den Hinweisen nicht darum, den Wintersportlern den Spaß zu verderben. Vielmehr könne man das Risiko, falls etwas passiere, nicht tragen, sagt Bernd Rieger. Er ist Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft der württembergischen Hofkammer, der das Monrepos-Gelände gehört. „Jeder, der trotz der Warnung aufs Eis geht, macht das auf eigenes Risiko“, sagt Rieger. Hin und wieder würde einer seiner Mitarbeiter die Dicke des Eises messen. Sei die Schicht sehr dünn und man sehe trotzdem Personen auf dem Eis, rufe man die Polizei, sagt Rieger. Im Normalfall vertreibe man die Wintersportler jedoch nicht – was aber keiner Erlaubnis, das Eis zu betreten, gleichkomme. „Wenn Sie den See freigeben, dann haften Sie auch. Und das geht nicht“, meint der Geschäftsführer.

In Schwieberdingen gibt es eine Kunsteisbahn auf dem Festplatz

Ähnlich sehen es nach Auskunft des Ludwigsburger Polizeipräsidiums die Kommunen im Kreis. Keine öffentliche Wasser- beziehungsweise Eisfläche sei freigegeben, sagt der Sprecher Peter Widenhorn. Es sei letztlich zu aufwendig, ständig die Dicke der gefrorenen Schicht zu messen und so für Sicherheit zu sorgen. Immer wieder würden die Kollegen alarmiert, um allzu waghalsige Winterfreunde von Seen und Tümpeln zu vertreiben.

Einen ganz anderen Weg beschreitet die Gemeinde Schwieberdingen. Dort haben Mitarbeiter des Bauhofs unlängst den Festplatz geflutet, im Verlauf der vergangenen Tage ist so eine künstliche Eisbahn entstanden. 2012 gab es das zuletzt, sagt Ulrich Wemmer, der Leiter des Bauamts. Sein Rezept für die perfekte Rutschpartie: „Wasser, Kälte und Geduld.“

Damit möglichst viele Schwieberdinger in den Genuss der Eisbahn kommen, hat die Kommune eine Flutlichtanlage aufgestellt. Bis 22 Uhr am Abend können Besucher so auf dem Festplatz ihre Runden drehen. Die Rückmeldungen seien ausnahmslos positiv, meint Wemmer. Auch Schulen hätten sich schon gemeldet, um aufs Eis zu gehen. Das erfolgt allerdings auch in Schwieberdingen auf eigene Gefahr: Haftung für ihre Rutschbahn übernimmt die Gemeinde, zumindest rechtlich, nicht.