Wintersportler müssen in der kommenden Saison bis zu zwölf Prozent mehr fürs Skifahren bezahlen. Liftkarten für das Schweizer Matterhorn sind am teuersten.

Versinkt der nächste Winter im Schnee - oder bleiben viele Pisten grün? Wir wissen es nicht. Sicher ist aber: Die Skipass-Preise steigen. Die Bergbahnen haben zur neuen Saison ordentlich an der Preisschraube gedreht. Die Skipass-Tarife wurden um durchschnittlich vier Prozent angehoben. Einzelne Liftgesellschaften leisteten sich sogar Aufschläge von über zehn Prozent. Für 385 Euro kann man in kleineren Skigebieten eine ganze Woche Skiurlaub mit allem Drum und Dran machen. Genauso viel kostet allerdings auch der teuerste Sechs-Tage-Skipass in den Alpen allein: 385 Euro zahlen Skifahrer im kommenden Winter für den Regionalskipass Zermatt-Cervinia-Aostatal.

 

Damit behaupten die Bergbahnen rund ums Matterhorn weiter ihren unangefochtenen Spitzenplatz in der Hitliste der teuersten Pistenreviere im Alpenraum. Selbst der Skipass für Zermatt allein ist noch teurer als jeder andere in Europa (sechs Tage kosten 317 Euro). Auch die nächstteuren drei Skipässe der neuen Saison sind Schweizer: St. Moritz verlangt für seinen Engadin-Pass an sechs Tagen weiterhin 304 Euro, in vielen Hotels am Ort ist er allerdings im Übernachtungspreis enthalten. Es folgen die Quatre Vallées um Verbier (296 Euro, wie im Vorjahr) und Flims/Laax (297 Euro, plus vier Euro). Relativ zurückhaltend wie die Schweizer zeigen sich dieses Jahr auch die wichtigsten französischen Bergbahnen mit gerade mal ein bis zwei Prozent Aufschlag. Chamonix verlangt für seinen Gebietsskipass Mont-Blanc Unlimited jetzt 285 Euro und verteidigt so Platz fünf der teuersten Skiziele der Alpen - knapp vor den Konkurrenten Trois Vallées und Les Arcs/La Plagne, wo diesen Winter 283 bzw. 277 Euro auf dem Tarifblatt stehen.

Jahr für Jahr werden drei bis fünf Prozent auf den Vorjahrespreis gepackt

Vervollständigt werden die Top Ten der teuersten Skigebiete in den Alpen vom preisstabil gebliebenen Schweizer Traditionspistenrevier Davos/Klosters, wo der Sechs-Tage-Pass diesen Winter 277 Euro kostet - ebenso viel wie in der preislich um 13 Euro aufstrebenden Jungfrau Ski Region und dem Gstaad Superpass. Das Liftticket aus Gstaad machte mit 31 Euro Aufschlag den größten Preissprung, hat gleichzeitig aber auch den Geltungsbereich um das Gebiet Adelboden erweitert. Der Spitzengruppe auf den Fersen ist die österreichisch-schweizerische Skischaukel Ischgl/Samnaun, wo 265 (plus acht) Euro für den Sechs-Tage-Pass berechnet werden. Verlässlich wie ein Uhrwerk schlagen auch die anderen österreichischen Großskiregionen zu: Jahr für Jahr packen sie drei bis fünf Prozent auf den Vorjahrespreis. Das macht aktuell zwischen sechs und zehn Euro Teuerung.

So kostet der Oberinntaler Sechs-Tage-Pass „Ski6“, den man in Serfaus, Nauders und dem Kaunertal nutzen kann, 259 Euro, acht Euro mehr als im Vorjahr. Obergurgl und Sölden berechnen im Gleichschritt 253 Euro (plus sieben), im Stubaital stehen 251, in den Kitzbüheler Alpen und im Salzburger Land 249 (jeweils plus acht) Euro auf dem Tarifblatt. Der Arlbergskipass ist diesen Winter 245 Euro teuer, das sind zehn mehr als im Vorwinter. Saalbach-Hinterglemm und die Salzburger Sportwelt berechnen im kommenden Winter 233 bzw. 234 Euro für sechs Tage Skiurlaub. Im Zillertal werden 230 Euro verlangt, für den ganz Kärnten umfassenden Top-Skipass 222 Euro (alle: plus sechs bis neun Euro). Vergleichsweise immer noch günstige 242 Euro (vier mehr als im Vorwinter) zahlen Skifahrer in den „Portes du Soleil“, dem Gebiet mit den meisten zusammenhängenden Pistenkilometern der Welt. In gleichmäßigen Schritten holt das Montafon (223 Euro, plus zehn Euro) preislich auf. Währenddessen bleibt Obertauern ein Preistipp: Sechs Tage Skifahren kosten diesen Winter 211 (plus fünf) Euro. Und wer auch vor der langen Anreise nicht zurückschreckt, der bekommt in Sestriere, dem Olympiaskiort von 2006, immer noch einen Skipass für mehr als 200 Pistenkilometer zum Preis von 190 Euro.

Auch Deutschlands Skipässe sind mittlerweile preislich auf Gipfelniveau. Sie haben sich nämlich clever zu Großräumen zusammengetan. Garmisch Partenkirchens „Top Snow Card“ erlaubt auch das Skifahren in Mittenwald sowie den Tiroler Zugspitzorten. Für die zusammen 216 Pistenkilometer kostet der Sechs-Tage-Pass 221 Euro - neun mehr als im Vorjahr. 215 Euro (neun mehr als im Vorjahr) verlangt Reit im Winkl im Verbund mit der österreichischen Steinplatte und Nachbarrevieren für die 170 Kilometer des „Schneewinkel“-Skipasses. Fünf Euro schlagen Oberstdorf und das Kleinwalsertal für gemeinsame 128 Kilometer Abfahrten auf, der Sechs-Tage-Pass kostet jetzt 210 Euro.

Wer auch in den anderen Allgäuer Pistenrevieren oder im Tannheimer Tal fahren will, der braucht den Allgäu-Tirol-Superschneepass und zahlt für sechs Tage jetzt 217 (plus vier) Euro. Günstiger sind die kleineren Skigebiete in Oberbayern, obwohl auch sie kräftig in Schneesicherheit investiert haben. Der Verbund „Alpen plus“ mit Gebieten wie Lenggries, Wendelstein und Spitzingsee berechnet für sechs Tage Skifahren auf zusammen 160 Pistenkilometern in diesem Winter 162 Euro, sechs Euro mehr als im Vorwinter. In Minirevieren wie dem Allgäuer Schneeloch Grasgehren oder dem oberbayerischen Holzschnitzerdorf Oberammergau bekommt man den Sechs-Tage- Skipass noch für knapp über 100 Euro. Alle Skipass-Preise beziehen sich auf die Hauptsaison und sind auf ganze Euro aufgerundet.