Die Bosch-Sparte Power-Tools investiert im Gewerbegebiet in Leinfelden 35 Millionen Euro in ein neues Bürogebäude.

Leinfelden-Echterdingen - Das Stadtbild von Leinfelden wird sich auf der Seite des Gewerbegebiets an der Max-Lang-Straße in naher Zukunft deutlich verändern. Dazu tragen die Pläne der Stadt bei, auf der freigewordenen Stadtbahn-Gleisfläche neue Betriebe anzusiedeln. An die Spitze der Bewegung hat sich nun jedoch der Platzhirsch beim Bahnhof gesetzt: Die Firma Bosch überbaut den früheren Besucherparkplatz. Für insgesamt 35 Millionen Euro entsteht zwischen der Einmündung der Daimlerstraße und der Hauptzufahrt zum Firmengelände an der Max-Lang Straße ein Büroneubau, in dem nach seiner Fertigstellung in etwa zwei Jahren circa 600 Mitarbeiter ihren Schreibtisch haben werden.

 

Dass an dieser Stelle des hauptsächlich von Elektrowerkzeugen, firmenintern Bosch Power Tools genannt, geprägten Standorts etwas passiert, können Passanten seit einigen Tagen nicht mehr übersehen. Arbeiter haben den ehemaligen Parkplatz zurückgebaut, die seit Jahrzehnten gewohnte Einlasskontrolle am Haupttor existiert nicht mehr. Auf dem Baufeld haben zwischenzeitlich Bauarbeiter mit schwerem Gerät das Regiment übernommen. Demnächst wird eine Grube für eine Tiefgarage ausgehoben.

Modernes Arbeitsumfeld

„Wir werden in dem neuen Gebäude ein modernes Arbeitsumfeld schaffen, um Kreativität und funktionsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern“, sagt Henning von Boxberg, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Sparte Bosch Power Tools. Etwa die Hälfte der Bürofläche soll seinen Worten zufolge für Austausch und Kommunikation genutzt werden. Ebenso sollen aber auch Rückzugsräume und Ruhezonen konzentrierte Einzelarbeit ermöglichen.

Das Unternehmen, bei dem in Leinfelden 1700 Mitarbeiter beschäftigt sind, will auch den Radfahrern in der Belegschaft etwas Neues bieten: An den Fahrradabstellplätzen sind Lademöglichkeiten für E-Bikes geplant, für Radler außerdem Umkleiden und Duschen. Fahrer von Elektroautos werden nach derzeitigem Stand der Planung jedoch keine Ladesäule vorfinden. Bei der Planung des Neubaus hat Bosch eigenen Angaben zufolge auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Unter anderem soll Regenwasser für die Sanitäranlagen genutzt werden. „Wir schauen darauf, dass wir energiesparend unterwegs sind“, sagt die Unternehmenssprecherin Caroline Schulke. Für eine vergleichende Energiebilanz zwischen Bestandsgebäuden und Neubau sei es jedoch noch zu früh.

Veränderung im Bestand

Bei dem Projekt handelt es sich nach Unternehmensangaben nicht um eine Expansion, sondern um eine Veränderung im Bestand. Es gehe, so Schulke, „um ein Einzelprojekt“. Einen Masterplan für weitere Veränderungen gebe es nicht. Die bisher genutzten Bürogebäude stammen überwiegend aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Sie werden künftig vom Neubau verdeckt.

Bei der Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen freut man sich über die Neubauabsichten auf dem Bosch-Areal. „Wir sind überglücklich, dass Bosch eine solch große Investition hier bei uns tätigt“, sagt die Erste Bürgermeisterin Eva Noller. Dies wertet sie als ein „klares Statement für diesen Standort“. Die Bürgermeisterin lobt insbesondere die „ansprechende Ästhetik“ des markanten Gebäudes, das an einer das Stadtbild prägenden Stelle entstehen wird.

Bosch
Leinfelden ist der Hauptsitz des Bosch-Geschäftsbereichs Power Tools. Dazu gehören Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltung sowie ein Teil der Fertigung, für die es eine bis Mitte 2017 geltende Standortsicherungsvereinbarung gibt.