Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement verbucht im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnsprung. Einzig der Umsatz schwächelt - dafür gibt es aber eine einfache Erklärung.

Heidelberg - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat seinen Gewinn im zweiten Quartal deutlich gesteigert und zeigt sich weiter optimistisch für 2016. Das Unternehmen verbuchte unterm Strich ein Plus von 318 Millionen Euro und damit 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Die guten Ergebnisse des zweiten Quartals bestätigen unseren Ausblick für das Jahr 2016“, erklärte Unternehmenschef Bernd Scheifele am Freitag in Heidelberg. Demnach sollen die Ergebnisse moderat bis deutlich steigen.

 

Der Umsatz ging um 2 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Rechnet man negative Währungseffekte heraus, wären die Erlöse um 1 Prozent gewachsen. Der Konzern verdiente vor allem dank seines Sparkurses und Preiserhöhungen deutlich mehr. Zudem liefen die Geschäfte in den USA, Deutschland, Nordeuropa sowie Australien besser. Die Heidelberger profitierten auch von den sinkenden Kosten für Brenn- und Treibstoffe.

Weiteren Auftrieb erhofft sich Scheifele vor allem von der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Italcementi. „Dank der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr ist HeidelbergCement in einer starken Position, um die Übernahme von Italcementi erfolgreich abzuschließen“, sagte Scheifele. Die Heidelberger erwarten einen starken Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis, sobald das italienische Unternehmen ab Juli in die Bilanz einfließt.

HeidelbergCement hatte bereits wie geplant den 45-Prozent-Anteil der Finanzholding erworben. In einem weiteren Schritt wird das Unternehmen den verbliebenen Italcementi-Aktionären ein Pflichtangebot machen. Die Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein und hat nach früheren Angaben ein Volumen von 3,7 Milliarden Euro. Die Deutschen wollen damit den Abstand zum Marktführer Lafarge verkürzen.

Der Konzern beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 46 600 Mitarbeiter. Nach dem Erwerb von Italcementi werden es 63 000 an 3000 Standorten weltweit sein.