Er war einer der Ehrengäste beim Wirtschaftsforum in Baden-Baden: der Rocksänger Peter Maffay. Doch nun hat seine Teilnahme ein hässliches Nachspiel – es geht um die Höhe der Spenden für die Maffay-Stiftung.

Baden-Baden - Das Internationale Wirtschaftsforum (IWF) vor drei Wochen in Baden-Baden hat zu einem kurzen, aber heftigen Streit zwischen dem Veranstalter und dem Rocksänger Peter Maffay geführt. Maffay war neben anderen Prominenten – vorneweg dem südafrikanischen Ex-Präsidenten Frederik Willem de Klerk – einer der Ehrengäste des IWF. Für seine Teilnahme an einem Diskussionsforum und einer Gala hatte er sich Spenden an seine Stiftung zusagen lassen, die traumatisierte Kinder unterstützt.

 

Über die Höhe der tatsächlich geflossenen Gelder hatte sich die Stiftung am vorigen Freitag „empört“ gezeigt und von „Täuschung“ gesprochen. Statt des verheißenen mittleren fünfstelligen Betrages, mit dem man fest gerechnet habe, seien bisher lediglich Tombola-Erlöse von 11 000 Euro in Aussicht gestellt worden. Daher fühle sich die Stiftung „leider benutzt und hinters Licht geführt“. Zudem sei gegenüber den Gästen nicht klar kommuniziert worden, dass Maffay zwar als Stargast komme, es aber keine musikalische Darbietung von ihm geben werde.

Veranstalter über Vorwürfe irritiert

Auch der Vorsitzende des IWF-Kuratoriums, der frühere Daimler-„Außenminister“ und Regierungssprecher Matthias Kleinert, hatte sich über die offenbar nicht eingehaltene Zusage irritiert gezeigt. Er gehe davon aus, dass diese – wenn es sie so gegeben habe – umgehend eingelöst werde. Sein Rückzug als Vorsitzender stehe aber nicht im Zusammenhang mit diesem Vorgang, betonte Kleinert gegenüber der StZ. Da die „Aufgabe erfüllt“ sei, habe er das Amt planmäßig abgegeben.

Am Montag bemühte sich der IWF-Veranstalter, der Baden-Badener Steuerberater Reinhard Hofmann, um eine Beilegung des Konflikts. Er bedauere, dass die Maffay-Stiftung mit ihren Vorwürfen ohne Rücksprache an die Öffentlichkeit gegangen sei, teilte Hofmann der StZ mit. Tatsächlich habe er weder mündlich noch schriftlich eine Spendenzusage über 50 000 Euro gegeben, sondern vielmehr darauf hingewiesen, dass das Spendenaufkommen nicht garantiert werden könne. Inzwischen seien etwa 40 000 Euro aus Losverkäufen und Überweisungen für die Stiftung zusammengekommen. Es habe auch niemand behauptet, dass Maffay bei der IWF-Gala auftrete, sagte Hofmann. Der Geschäftsführer der Maffay-Stiftung, Albert Luppart, zeigte sich durch die Ankündigung des Veranstalters besänftigt. Mit den avisierten Geldeingängen sei „der Vorgang für uns als Stiftung beendet“, sagte er der StZ.