Ist Bier gesund? Macht es dick? Und wie erhält man die perfekte Bierkrone? Zum Tag des internationalen Bieres beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das Bier.

Stuttgart - Ist Bier gesund?
Warmes Bier mit Honig – klingt schauerlich, soll aber bei Schnupfen die Symptome lindern und beim Einschlafen helfen. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung nicht. Jedoch gilt Hopfen seit dem 8. Jahrhundert als Heilpflanze. Dem Bier verleiht die Kletterpflanze aus der Familie der Hanfgewächse den typischen herben Geschmack. Sie erhöht die Haltbarkeit und sorgt für die feste Schaumkrone. In der Naturheilkunde ist Hopfen ein traditionelles Beruhigungsmittel. Zudem wirkt Hopfen antibakteriell, weshalb mit der Pflanze auch Geschwüre und Hautverletzungen behandelt werden. In der Volksheilkunde wird die Pflanze zudem bei Appetitlosigkeit und bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt, da die darin enthaltenen Bitterstoffe die Bildung von Magensaft anregen.
Wie erhält man die perfekte Bierkrone?
Zuerst spült man ein Glas kalt aus, um es an die Temperatur des kalten Bieres anzugleichen. Dann wird das Glas schräg unter den Zapfhahn gehalten, um zu verhindern, dass zu viel Kohlensäure entweicht – was den Schaum in sich einsacken lassen würde. Erreicht die Schaumkrone den Rand, wird das Glas abgesetzt – und erst nach einiger Wartezeit wieder senkrecht unter den Hahn gehalten. Ein letzter Schuss – dann sollte eine perfekte Krone über den Rand des Glases ragen.
Macht Bier dick?
Auch wenn im Volksmund gern vom Bierbauch die Rede ist, so gilt Bier nicht als Dickmacher. Ein halber Liter enthält 210 Kilokalorien – und damit weniger als die gleiche Menge Apfelsaft oder fettreduzierte Milch, die jeweils 250 Kilokalorien vorweisen. Problematisch am Biergenuss ist vielmehr die Tatsache, dass die Kalorien, die man zu sich nimmt, nicht satt machen. Zu den getrunkenen Kalorien kommen dann noch die aus dem Essen. Denn Alkohol regt den Appetit an. So wird aus einer zünftigen Brotzeit mit zwei Maß Bier eine Kalorienbombe.
Macht Bier glücklich?
Ein Glas Bier sorgt dafür, dass die Stimmung steigt, denn Alkohol setzt im Gehirn körpereigene Glückhormone frei. Diese Botenstoffe, Endorphine genannt, aktivieren Belohnungsareale im Gehirn – und zwar in zwei Arealen: im Nucleus accumbens, einer Kernstruktur im Vorderhirn, die eine zentrale Rolle im Belohnungssystem des Hirns spielt. Sowie im sogenannten orbitofrontalen Cortex, einem Bereich des Frontalhirns, den Experten mit emotionalen Prozessen und Verhaltensregulierung in Verbindung bringen. Je mehr Endorphine freigesetzt werden, umso glücklicher fühlt sich der Mensch. Bei Alkoholikern ist der Effekt besonders ausgeprägt. Dieses Rauschgefühl steigt mit dem Alkoholkonsum, jedoch nur bei Süchtigen.
Wie viel Bier am Tag ist erlaubt?
Nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen Baden-Württemberg werden 20 Gramm Alkohol pro Tag bei Frauen und 40 Gramm Alkohol pro Tag bei Männern als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Ein Viertele Wein oder ein halber Liter Bier entsprechen etwa 20 Gramm. Ein bis zwei Tage pro Woche sollte man ganz auf Alkohol verzichten.
Ist Bier aus Flaschen besser?
Licht, Sauerstoff und Wärme schaden jedem Bier. Das liegt an den Stoffen, die durch den Gärprozess im Bier enthalten sind – und die sich auch nach der Abfüllung in Flaschen oder Dosen noch verändern können. Daher halten Experten wie Georg Lechner, Braumeister und Betreiber eines Biermuseums in Oelde, die Verpackung für entscheidend: So bieten Büchsen zwar den besten Schutz vor Sonnenlicht, erwärmen sich aber recht schnell. Plastikflaschen sind ebenfalls nicht zu empfehlen, da sie lichtdurchlässiger sind als Glasflaschen und auch Gase besser entweichen können. Bei Glas kam es früher auf die Farbe an: Grünes Glas lässt mehr ultraviolette Strahlen durch als braunes. Daher konnte es zum sogenannten Lichtgeschmack kommen, der das Bier ungenießbar macht. Er entsteht, weil sich Bitterstoffe aus dem Hopfen in einen schwefelhaltigen Stoff verwandeln. Durch bestimmte Methoden kann die Entstehung des Lichtgeschmacks inzwischen aber verhindert werden.
Welches Bier bereitet den größten Kater?
Wer alkoholbedingte Kopfschmerzen vermeiden will, sollte kein Weißbier trinken. Es verursacht laut Studie der Fachhochschule Münster einen größeren Kater als Pilsner oder Export. Dies liegt an sogenannten Fuselölen, die besonders in obergärigen Bieren, also auch im Weizen, enthalten sind. Sie werden im Körper zu Giftstoffen abgebaut, die die Herzleistung mindern und zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff führen.