Wie kann man vermeiden, dass bei der Vergabe großer Fußballereignisse manipuliert wird? Der BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht im Losverfahren die einzige Möglichkeit – und stärkt dem gescholtenen Franz Beckenbauer den Rücken.

Düsseldorf - Hans-Joachim Watzke plädiert bei der Vergabe von großen Fußball-Turnieren für ein Losverfahren. „Die einzige Möglichkeit, dass eine Entscheidung über eine WM-Vergabe nicht manipuliert wird, ist in meinen Augen ein Losentscheid“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund dem „Kicker“. Ein von der Fifa und UEFA eingesetzter Ausschuss mit Experten für Sicherheit und Marketing solle zuvor über die Zulassung von Bewerbern entscheiden. „Unter denen wird gelost. Ein solches Vorgehen garantiert - wenn man ehrlich ist - die maximale Sicherheit, dass es keine Korruption gibt“, sagte Watzke. Die nächste Vergabe steht 2017 für das WM-Turnier 2026 an.

 

In der Affäre um die WM 2006 in Deutschland stärkte der 56 Jahre alte Unternehmer dem in die Kritik geratenen Franz Beckenbauer den Rücken: „Es würde allen in Deutschland gut zu Gesicht stehen, Beckenbauer den Respekt zu erweisen, der ihm zusteht. Beckenbauer hat über Jahrzehnte hinweg zum Wohl des deutschen Fußballs gearbeitet - und nicht zu seinem persönlichen.“

Watzke monierte die öffentliche Vorverurteilung des ehemaligen OK-Chefs: „Auf der einen Seite alles zu bejubeln, was er macht, und auf der anderen Seite als Öffentlichkeit sofort den Stab zu brechen, obwohl die Aufklärung der Geschehnisse noch gar nicht erfolgt ist, finde ich nicht in Ordnung.“