Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft beginnt im April 2017 mit der Modernisierung ihrer Häuser im Lauchhau. Unter anderem werden in den 371 Wohnungen die Bäder saniert und das Heizsystem erneuert. Mit den Arbeiten einher gehen auch Mieterhöhungen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Seit bald 50 Jahren ragen die Hochhäuser im Wohngebiet Lauchhau in den Himmel. Ende der 60er-Jahre wurden sie gebaut. Die Jahre sind nicht spurlos an den Türmen an der Stiftswaldstraße und der Straße Im Lauchhau vorübergegangen. Zwar sind die Gebäude immer wieder instand gesetzt worden, aber in den Wohnungen sieht es anders aus. Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) möchte deshalb im kommenden Jahr mit der Modernisierung von insgesamt 371 Wohnungen in 15 Hochhäusern beginnen. Die Fassade sei in einem guten Zustand, sagt Peter Schwab, der Pressesprecher der SWSG. „Nun aber sind einige Dinge, auch auf Wunsch der Mieterinnen und Mieter, zu erledigen. Dazu gehören unter anderem die Bäder.“

 

Die Mieter bekommen Mitspracherecht

Vier Jahre plant die Gesellschaft für die gesamte Maßnahme ein. Im ersten Abschnitt sollen ab April 2017 die ersten 76 Wohnungen an der Stiftswaldstraße 1 modernisiert werden. Bis 2020 sollen die Arbeiten an allen Gebäuden abgeschlossen sein. „Die SWSG beteiligt ihre Mieter an der Ausgestaltung der Modernisierung“, sagt Schwab. Sie können etwa zwischen Badewanne und Dusche wählen, soweit dies technisch möglich sei. Auch bei der Gestaltung der Außenanlagen sollen die Bewohner ein Mitspracherecht bekommen.

Neben der Badsanierung wird die Zentralheizung auf ein modernes Heizsystem umgestellt, inklusive neuer Heizkörper. Außerdem werden dort, wo es nötig ist, neue Kunststofffenster eingesetzt. Die Handwerker gehen dabei Wohnung für Wohnung vor.

An den Gebäuden selbst werden die Aufzüge und die Elektrohauptverteilung auf den neusten Stand gebracht. Die Dächer werden neu gedämmt und die Hauseingangsbereiche sollen heller und freundlicher gestaltet werden. Die Erneuerung der Heizung, der Fenster und die Isolierung des Daches soll zu einer energetischen Verbesserung führen.

Mietminderung für die Zeit der Bauarbeiten

Die Wohnungsbaugesellschaft versichert, dass die Mieter während der Arbeiten in ihren Wohnungen bleiben können. Kleinere Einschränkungen müssen sie allerdings in Kauf nehmen. So müssen sie während der Badsanierung in ihrer Wohnung im Außenbereich duschen. Die SWSG stellt dafür Badcontainer auf. „Sie sind den einzelnen Mietern zugeordnet“, erklärt Schwab. „Diese verfügen über Schlüssel und nutzen während der drei- bis vierwöchigen Umbauzeit die Container.“

Außerdem gewährt die SWSG Mietminderungen für die Zeit während der Modernisierungsarbeiten. „Die Mietminderung fällt je nach Intensität der Arbeiten höher oder niedriger aus“, erklärt der Pressesprecher. So sei die Minderung während des Badeinbaus höher als wenn nur ein Gerüst vor dem Fenster stehe. Die Quote werde auch daran festgemacht, ob einzelne Arbeiten zeitgleich oder nacheinander erledigt werden. Die Mietminderung werde „je nach Umfang zwischen 20 und 80 Prozent liegen“, sagt Schwab.

Auf die Modernisierung folgen Mieterhöhungen

Die SWSG hat ihre Mieter im Lauchhau über ein Jahr vor den geplanten Modernisierungsmaßnahmen über die Pläne in Kenntnis gesetzt. An drei Terminen im Januar und Februar konnten sich die Bewohner über die Arbeiten informieren. Im benachbarten Bürgerhaus standen Geschäftsführer und Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft den Bewohnern Rede und Antwort.

Ist die Modernisierung abgeschlossen, müssen die Mieter mit Mieterhöhungen rechnen. Das sei unvermeidbar, erklärt die SWSG. „Bei vielen Maßnahmen handelt es sich um eine Bestandsverbesserung, nicht um eine bloße Instandhaltung“, sagt Schwab. „Dabei wird die SWSG die Mieterhöhungspotenziale, welche die zugrunde liegende Satzungsmiete bietet, allerdings nicht ausschöpfen“, sagt er. Wie genau sich die Mieten nach der Maßnahme verteilen werden, darüber könne die SWSG noch nichts sagen. „Ziel ist jedoch, dass kein Mieter mehr als 20 Prozent Warmmietensteigerung tragen muss“, versichert Schwab.

Was die umfangreichen Modernisierungen kosten werden, möchte die SWSG nicht sagen. „Über die Kosten können wir noch keine Auskunft geben“, sagt Schwab.