In den Remsecker Stadtteilen Aldingen und Neckarrems soll es enger werden: Der Gemeinderat hat beschlossen, für beide Gebiete neue Pläne aufzustellen. Einige Anwohner sind verärgert.

Remseck - Dass die geplante Nachverdichtung in den beiden Remsecker Stadtteilen Neckarrems und Aldingen die Anwohner beschäftigt, war schon an der Zahl der Besucher bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend zu erkennen. Selten war der Sitzungssaal im Rathaus derart gut gefüllt, rund 50 Zuhörer wollten der Entscheidungsfindung beiwohnen.

 

Die verlief dann allerdings einmütig – vergeblich hofften die Zuhörer auf kritische Stimmen der Räte. Denn Verwaltung und Gemeinderat waren sich einig darüber, dass in beiden Stadtteilen nachverdichtet, sprich: enger gebaut werden soll.

Konkret ging es dabei um die Aufstellung von zwei Bebauungsplänen. Der eine, mit dem Namen Wasenstraße/Martin-straße/Lindenweg, umfasst etwa 1,2 Hektar im Neckarremser Ortskern. Dort gebe es bislang keinerlei stringente Bauplanung, die sehr attraktive Lage verursache aber einen „hohen Nutzungsdruck“, schreibt die Verwaltung in einer Vorlage. Freie Grundstücke, auf denen früher Landwirtschaft betrieben wurde, würden sich aber sehr gut für die Nachverdichtung eignen.

In Aldingen formiert sich Widerstand

Der andere Plan, Goldbergweg/Alte Haldensteige, umfasst etwa 1,1 Hektar in Aldingen. Dort sei vor allem „hochwertiges Wohnen“ mit tollem Blick über das Neckartal von Interesse, heißt es im Rathaus, schließlich handele es sich um eine „sehr attraktive Hanglage“.

Genau dort hatte es in den vergangenen Monaten allerdings kräftig rumort. So wurde bekannt, dass die Strenger-Tochter Baustolz auf einem Grundstück neun Häuser – vier Reihenhäuser, ein Doppelhaus und drei einzelne Gebäude – plant. Dagegen hatte sich massiver Widerstand gebildet, unter anderem mit dem Argument, dass eine derart enge Bebauung nicht zulässig sei. Viele Anwohner hatte im Rathaus Widerspruch gegen das Baustolz-Vorhaben eingelegt.

Der Gemeinderat ist sich mit der Verwaltung einig

Die Gemeinderäte stimmten am Dienstag gleichwohl weitgehend mit der Verwaltung überein: Man sei froh, dass es mit der Verdichtung endlich losgehe, sagte der Freie-Wähler-Chef Gerhard Waldbauer. Seine Fraktion könne sich sogar vorstellen, in Neckarrems noch enger zu bauen, als vom Rathaus angedacht. Der CDU-Fraktionschef Steffen Kirsch sagte, dass er sie Sorgen der Anwohner verstehen könne. Ein Bebauungsplan werde aber dafür sorgen, dass „kein Wildwuchs“ entstehe und sei daher auch in deren Sinne.

Ein ähnliches Argument führte auch der Baubürgermeister Karl Velte an: Er ließ durchblicken, dass es in beiden Gebieten Anfragen von Bauträgern gibt. Um auf diese adäquat antworten zu können, müsse man aber klare Richtlinien im Sinne eines Bebauungsplans haben. „Wir sind gefordert zu sagen, was Sache ist.“

Die Entscheidung, Bebauungspläne für beide Gebiete aufzustellen, fiel am Dienstag einstimmig.