Dank Glasfaserkabeln ist die Gemeinde nun bald an das schnelle Internet angeschlossen.

Wolfschlugen - Heute ist ein großer Tag für uns.“ Mit diesem Satz leitet Matthias Ruckh am Montag ein Pressegespräch ein, in welcher der Wolfschlugener Bürgermeister ein Verbesserung der Internetversorgung in der Fildergemeinde ankündigt. Durch Glasfasertechnik können Bürger und Firmen künftig schneller im Internet surfen, wenn sie das wollen.

 

Ab Mitte Januar Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit

Bisher musste sich der weit überwiegende Teil der Internetnutzer in Wolfschlugen mit dem begnügen, was im Jargon als „Bambusleitung“ bezeichnet wird. Im Schnitt liegen die Download-Geschwindigkeiten derzeit noch bei circa zwei MBit pro Sekunde, teilweise sogar bei weniger als einem Mbit. Dies soll sich nun ändern.

Das EnBW-Tochterunternehmen Netcom ist einer der Kommunikationsdienstleister, bei denen Verträge für schnelles Internet abgeschlossen werden können. Voraussichtlich von Mitte Januar an sollen die ersten Kunden über schnelles Internet verfügen. Die Firma Netcom hat den zentralen Schaltverteiler im Ort mit Glasfaser erschlossen und deckt ein Gebiet von rund 2000 Haushalten ab. Wer will, könne künftig mit Kapazitäten von bis zu 50 Mbit pro Sekunde Internet, Telefon und auch Fernsehen via Internet nutzen.

Ortskarte verschafft Bürgern einen Überblick

Die tatsächlichen Bandbreiten, so schränkt neben der Netcom mit der Firma Deutsche Telekom auch ein weiterer Dienstleister in Wolfschlugen ein, hängen jedoch immer von der Länge der bestehenden Kupferleitungen ab, die für die „letzte Meile“ bis ins Haus genutzt werden. Denn auch nach dem jetzt vollzogenen Ausbau der Infrastruktur bleibt wie in anderen Kommunen auch in Wolfschlugen der direkte Glasfaseranschluss von Haushalten noch die Ausnahme – zumal dieser mit erheblichen Kosten verbunden ist.

In der Regel werden die Haushalte von den Verteilerkästen an weiterhin über die bestehenden Leitungen versorgt. Wie Haike Wenisch von der Firma Deutsche Telekom erklärt, wird das Internet dennoch leistungsfähiger. Denn die Kupferleitungen, die von den Kästen zu den Kunden führen, würden durch das „Vectoring“-Verfahren schneller. Die neue Technik beseitige elektromagnetische Störungen, die auf der Kupferleitung auftreten. Welche Surf-Geschwindigkeiten möglich und welche Tarife abhängig davon sinnvoll sind, müssen interessierte Haushalte direkt mit den Internet-Anbietern klären. Zudem will die Gemeinde eine Karte auf ihre Homepage stellen, damit die Bürger sich einen Überblick über den Ausbau verschaffen können.

Schnelles Internet ist längst ein Wirtschaftsfaktor

Für Wolfschlugen ist es bis hierher ein weiter Weg gewesen. Bereits vor sechs Jahren unternahm die Gemeinde Anstrengungen zur flächendeckenden Einführung einer schnellen Internet-Versorgung. Eine kurzfristige Verbesserung sei aber trotz intensiver Bemühungen nicht möglich gewesen, fasst Matthias Ruckh das Ergebnis zurückliegender Gespräche mit verschiedenen Netzanbietern zusammen.

„Neidvoll“ habe Wolfschlugen auf manch andere Kommune im ländlichen Raum geblickt, wo das schnelle Internet schneller vorankam. Umso glücklicher ist Matthias Ruckh nun. Denn eine gute Internet-Versorgung sei heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und werde auch für Privathaushalte immer wichtiger.