Vor 300 Jahren soll der Hund des späteren Herzogs Carl Alexanders 1100 Kilometer nach Hause zurückgelegt haben. Zum Wonnetag wird die „Mopstour 2017“ die Strecke von Belgrad her auf Rennrädern abfahren.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Wenn die Legende zur Wahrheit wird, dann druckt die Legende“, heißt es in John Fords Western-Klassiker „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“. Diesen Satz kann man Zweiflern entgegenhalten, welche die rührende Geschichte des Winnender Mopses anzweifeln. Der kleine Hund des späteren Herzogs Carl Alexander soll nämlich im Jahr 1717 mit seinem Herrchen in die Schlacht um Belgrad gereist sein, dort von ihm getrennt worden und daraufhin den Weg von 1100 Kilometern ins heimatliche Winnenden in sage und schreibe elf Tagen zurückgelaufen sein. Dort starb das Tier wenig später und die Bediensteten stifteten dem „Schlossmops“ ein Denkmal. Dieses kann man heute im Eingangsbereich der Klinik im Schloss bewundern.

 

Acht Radler fahren von Belgrad nach Winnenden

„Den 300. Jahrestag dieses Ereignisses haben wir für unseren Wonnetag am 7. Mai aufgegriffen“, sagt Timm Hettich, der Geschäftsführer des Vereins Attraktives Winnenden, welcher den verkaufsoffenen Sonntag – früher Maimarkt genannt – organisiert. An diesem Tag dreht sich in der Innenstadt unter dem Motto „mopsfidel“ alles um das putzige Wahrzeichen der Stadt. Neben einer Mopsparade mit Kunststoffhunden der Aktion aus dem Jahr 2006 gibt es ein Mopsrennen von 12 bis 14 Uhr, bei dem die kleinen Hunde auf einer 30 Meter langen Strecke beweisen können, wie schnell sie sind. „Wir bekommen ständig neue Fotos von Leuten, die ihren Mops anmelden wollen“, sagt Hettich. Rund 40 Teilnehmer haben bereits zugesagt.

Der Radclub 99 Winnenden wird die Strecke des Mopses unter die Räder nehmen. Sieben Männer und eine Frau im Alter von 15 bis 69 Jahren starten am 27. April in Belgrad zur „Mopstour 2017“. „Den genauen Weg des Mopses zurück nach Winnenden weiß niemand. Wir haben uns für eine rund 1200 Kilometer lange Route entschieden, die für Rennräder geeignet ist“, sagt Manfred Doll, der zusammen mit Rudi Zankl die Fahrt organisiert. „Wenn alles klappt, kommen wir am 7. Mai um 16 Uhr auf dem Viehmarktplatz an“, sagt der begeisterte Radler Doll, der die Mopstour als „entspanntes Reisen“ bezeichnet, weil sie kaum Höhenmeter aufweise. „Im Schwäbischen Wald sammelt man dagegen schnell an einem Tag 1000 Höhenmeter.“