Am Mittwoch, 22. November, können Einwohner der Stadtbezirke Wangen, Ober- und Untertürkheim und Stuttgart-Ost Vorschläge für das Leben am Neckar machen. Der Workshop ist Teil eines Forschungsprojekts der Universität Stuttgart.

S-Ost - Die Energiewende verändert die Industrielandschaft am Neckar, der Kraftwerksneubau am Gaisburger Ufer ist das größte Beispiel dafür. Durch diese Umstrukturierung von für die Stadt und die Region wichtigen Infrastruktureinrichtungen werden Flächen frei, die reizvolle städtebauliche Perspektiven bieten. Dieser Wandel wird auch wissenschaftlich begleitet.

 

Das Forschungsprojekt steht unter der Überschrift „Weiterentwicklung der bestehenden Stuttgarter Energieinfrastruktur und resultierende Chancen für die nachhaltige Stadtentwicklung“, kurz: WECHSEL. Im Rahmen dieses Projekts findet am Mittwoch, 22. November, um 17 Uhr in der Kelter Wangen, Ulmer Straße 334, ein Bürgerworkshop statt, zu dem gezielt Einwohner der Stadtbezirke Wangen, Unter- und Obertürkheim sowie Stuttgart-Ost und hier speziell des Stadtteils Gaisburg eingeladen sind. Anmeldungen dafür sind nur noch bis heute Abend auf der Internetseite www.buergerworkshop-stuttgart.de möglich.

Die Kohlehalde wird ab Ende 2018 nicht mehr benötigt

Der Masterplan von Oberbürgermeister Fritz Kuhn zum Thema Stadt am Fluss hat das große Ziel, den einbetonierten und an vielen Stellen nur schwer erreichbaren Neckar den Stuttgartern näher zu bringen, ihn erlebbarer zu machen. Dafür haben sich bereits mehrere kleinere Teilprojekte herauskristallisiert, beispielsweise die Umgestaltung des Uferbereichs beim Lindenschulviertel in Untertürkheim oder eben auch die Neuordnung auf dem bisherigen Kraftwerksareal in Gaisburg, vor allem auf dem Gelände der bisherigen Kohlehalden.

Kaum waren die Pläne für das neue, deutlich kleinere Gasheizkraftwerk neben dem heutigen Kohleheizkraftwerk bekannt geworden, hatten bereits die Diskussionen über die künftige Nutzung der voraussichtlich 2019 frei werdenden Fläche begonnen. Manche wollen dort am liebsten das Gewerbegebiet Gaisburg erweitern, andere sehen dort Raum für eine Art Forschungspark, wieder andere träumen von dem in Stuttgart bisher kaum möglichen Thema „Wohnen am Fluss“. Voraussetzung für all das ist allerdings, dass die EnBW als bisheriger Eigentümer überhaupt bereit ist, die Flächen abzugeben.

Es geht um die Frage, wie Stuttgart näher an den Neckar

Ziel des Forschungsprojekts mit dem etwas sperrigen Titel, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, ist, „in Kooperation mit der Landeshauptstadt Stuttgart, den Energieversorgern und Verteilnetzbetreibern sowie weiteren Infrastrukturanbietern rechtzeitig Perspektiven und Strategien zu entwickeln, diese Transformation vorausschauend zu gestalten“. Das Forschungsteam des Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart (ZIRIUS) hat zunächst den gesamten Verlauf des Neckars im Stuttgarter Stadtgebiet unter die Lupe genommen und dabei Uferbereiche in Unter- und Obertürkheim, Wangen und Stuttgart-Ost erkannt, „die für die Energiewirtschaft und die Stadtentwicklung gleichermaßen ein hohes Entwicklungspotenzial aufweisen“.

Genau über diese Gebiete soll in dem Workshop am Mittwoch gesprochen werden. Es geht dabei um Fragen wie „Was verbinden wir mit einer Stadt am Fluss?“ oder „Wie kann Stuttgart näher an den Neckar gerückt werden?“ Jeder kann dabei seine „Ideen und Vorstellungen von einer zukünftigen, nachhaltigen und lebenswerten Stadt am Fluss“ einbringen. Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, ist eine Anmeldung heute noch unbedingt erforderlich.