"Mit einem schwäbischen Betrag" von 10.000 Euro war das Unternehmen Talanx als Sponsor beim "Nord-Süd-Dialog" im Jahr 2009 dabei, so Talanx-Chef Herbert Haas, der dies im Rahmen des Korruptionsprozesses gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff ausgesagt hat.

"Mit einem schwäbischen Betrag" von 10.000 Euro war das Unternehmen Talanx als Sponsor beim "Nord-Süd-Dialog" im Jahr 2009 dabei, so Talanx-Chef Herbert Haas, der dies im Rahmen des Korruptionsprozesses gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff ausgesagt hat.

 

Hannover - Beim Korruptionsprozess gegen Christian Wulffs Ex-Sprecher Olaf Glaeseker hat Talanx-Chef Herbert Haas das Engagement seiner Firma beim „Nord-Süd-Dialog“ beschrieben. Der Versicherungskonzern sei 2009 nach Ansprache durch den damaligen Ministerpräsidenten Wulff „mit einem schwäbischen Betrag“ von 10.000 Euro als Sponsor dabei gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzendes des in Hannover ansässigen Unternehmens. Bei der Promiveranstaltung soll Glaeseker dem mitangeklagten Partymanager Manfred Schmidt bei der Sponsorensuche geholfen und Gratisurlaube dafür erhalten haben. Glaeseker wird Bestechlichkeit vorgeworfen, Schmidt Bestechung.

Am Nachmittag soll EU-Energiekommissar Günther Oettinger als Zeuge aussagen. Baden-Württembergs Ex-Regierungschef war wie Wulff Schirmherr des „Nord-Süd-Dialog“, der im Zentrum des Prozesses stehen. Er wurde als Promitreff der Länder Niedersachsen und Baden-Württemberg von 2007 bis 2009 veranstaltet.

Haas, der selbst Schwabe ist, bezeichnete sich augenzwinkernd als der „personifizierte Nord-Süd-Dialog“. Nach seiner Darstellung hatte der damalige Ministerpräsident Wulff ihn am 2. November 2009 bei einer Veranstaltung zur Ideen-Expo in der NordLB auf den „Nord-Süd-Dialog“ angesprochen. „Es wäre gut, wenn auch Talanx als Sponsor eine Rolle spielen würde“, gab Haas Wulffs Worte wieder. Zwei Wochen später kam dann von Glaeseker eine Mail mit Details zu der Veranstaltung. Im Gegenzug für die 10.000 Euro erhielt Talanx eine Erwähnung als Sponsor sowie ein Kontingent für zehn freie Eintrittskarten, von denen Talanx vier an Medienvertreter weitergereicht hatte.