Bahnchef Rüdiger Grube schließt trotz erheblicher Mehrkosten Abstriche beim Bahnprojekt Stuttgart 21 aus. Ein „Bahnhof light“ mache keinen Sinn.

Stuttgart - Bahnchef Rüdiger Grube schließt trotz erheblicher Mehrkosten Abstriche beim Bahnprojekt Stuttgart 21 aus. Grube sagte „Bild am Sonntag“: „Wir haben uns im Rahmen der Schlichtung alle Optionen angeguckt, uns als Bahn-Vorstand mit Gutachten zusätzlich abgesichert. Fest steht, dass ein Bahnhof light keinen Sinn macht.“ Die Bahn hatte Mitte Dezember eine Kostensteigerung von 1,1 Milliarden auf nun 5,6 Milliarden Euro eingeräumt, die sie selbst schultern will. Zudem gebe es Risiken von 1,2 Milliarden Euro.

 

Spekulationen darüber, dass die Mehrkosten für das Vorhaben an anderer Stelle eingespart werden, wies Grube zurück. „Mehr Geld für Stuttgart 21 geht definitiv nicht zulasten eines anderen Projektes.“ S 21 habe eine eigene Finanzierung, so Grube. „Die Mehrkosten führen dazu, dass wir in den Jahren 2017, 2018, 2019 unsere Verschuldung etwas langsamer abbauen als geplant.“

Kritisch äußerte sich der Bahnchef zu den Finanzplanungen in der Zeit vor seinem Amtsantritt: „Als ich vor drei Jahren zur Bahn gekommen bin, ist mir aufgefallen, dass man 2009 einen Vertrag unterzeichnet hat, der auf dem Planungs- und Kostenstand von 2004 beruhte. Das habe ich sofort durchrechnen lassen. Und schnell war klar, dass die Kosten höher ausfallen.“