Ein Video geht um die Welt - kein Wunder: Wie ein Mädchen im Fahrstuhl für Angst und Schrecken sorgt, ist ebenso gruselig wie unterhaltsam.

Rio de Janeiro - Ist das gruselig? Oder witzig? Oder einfach nur geschmacklos? – Jedenfalls ist das kleine, gar nicht niedliche Mädchen, das in einem brasilianischen Fahrstuhl Angst und Schrecken verbreitet, ein irrer Erfolg im Internet: An die sechs Millionen Mal wurde das Filmchen, das nach Art der versteckten Kamera aufgenommen ist, schon angeklickt.

 

Zum ersten Mal gezeigt wurde es am vergangenen Sonntag, in der äußerst populären brasilianischen Fernsehshow „Programa Silvio Santos“: Menschen steigen in einen Aufzug, der bleibt unterwegs stehen, das Licht geht aus, in der Dunkelheit schlüpft ein kleines, blondes Mädchen mit einer Puppe im Arm in die Kabine. Das Licht geht wieder an, die Menschen im Fahrstuhl starren das Geister-Mädchen entsetzt an. Es starrt zurück und stößt dann einen hohen Schrei aus, was die Angst und den Schrecken in nackte Panik steigert.

"Ich würde mir in die Hosen machen"

Die gut sechs Minuten lange Sequenz hat sich in der fürs Internet typischen Windeseile in alle Welt verbreitet. „Ich würde mir in den Hosen machen vor Angst“, kommentiert eine Zuschauerin aus den USA. Tatsächlich lösen die vergleichsweise schlicht konstruierte Episoden, mit Musik wie aus einem Hitchcock-Film unterlegt, beträchtlich viel Gänsehaut aus, selbst bei vierten oder fünften Opfer noch. Viele empfinden das Video als „witzig“ – wobei ihr Lachen vielleicht mit Erleichterung zu tun hat.

Allerdings gibt es gerade in den USA auch warnende Stimmen: „Bei uns in Florida stünde das Mädchen in der Gefahr, von Kugeln durchsiebt zu werden“, schreibt ein Nutzer des Sites „Huffington Post“. Auch die Möglichkeit, dass eines der Opfer vor Schreck einen Herzanfall bekommen könnte, was gewaltige Schmerzensgeldforderungen nach sich zöge, beschwören die Kommentare der Zuschauer.

In Brasilien, wo die Medien einen gewissen Stolz über den Welterfolg zum Ausdruck bringen, wird diskutiert, ob die Szenen wirklich mit versteckter Kamera aufgenommen wurden oder ob die Opfer in Wahrheit nur Schauspieler sind. Schließlich sei die Gefahr groß, dass jemand vor Schreck in Ohnmacht falle oder auf die Kleine losgehe.

Einer der Männer im Aufzug wurde tatsächlich als der Schauspieler Valdir Cardoso identifiziert. Aber der beteuert, er sei wirklich völlig unwissend in den Fahrstuhl gestiegen. Der Sender habe ihm danach umgerechnet 120 Euro für das Recht bezahlt, die Bilder von seinem Grauen senden zu dürfen.