Die Niederlassung Stuttgart wächst vor allem im Geschäft mit Privatkunden und eröffnet erste „City-Filialen“. Dort sollen auf deutlich verkleinerter Fläche immer noch 97 Prozent der angebotenen Services erhalten bleiben.

Stuttgart. - Gut 2900 neue Kunden hat die Commerzbank-Niederlassung Stuttgart im vergangenen Jahr hinzugewonnen. Damit ist die Zahl der Privatkunden, die in den zwölf Filialen im Stadtgebiet der Landeshauptstadt betreut werden, auf 138 000 angestiegen: „Unser Treiber ist das kostenlose Girokonto“, erklärte Mario Peric, der für das Privatkundengeschäft verantwortliche Niederlassungsleiter, am Montag in Stuttgart. Damit der Trend weiter anhält, stockt das Kreditinstitut die „Willkommensprämie“ im März nochmals kräftig auf. Statt der bisherigen 50 Euro würden Kunden dann 150 Euro erhalten. Einzige Voraussetzungen: Sie waren in den vergangenen beiden Jahren keine Kunden der Bank und sie nehmen sich Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch.

 

Neue City-Filialen in Möhringen und Weilimdorf

Die Kunden der Commerzbank-Filialen in Stuttgart-Möhringen und -Weilimdorf müssen sich ebenfalls von März an auf Veränderungen einstellen. Derzeit werden die beiden Standorte zu sogenannten City-Filialen umgebaut – bisher gibt es erst eine solche Filiale in Frankfurt am Main. Dort testet die Bank auf deutlich verkleinerter Fläche und in neuem Design, was später auf weitere Filialen übertragen werden soll. Trotz geringerer Fläche und weniger Personaleinsatz sollen 97 Prozent der bisher angebotenen Services weiterhin für die Kunden erhältlich sein. Die Umgestaltung sei eine Alternative zu bei Konkurrenten praktizierten Schließungen: „Filialen sind unser Rückgrat für Wachstum – gerade jetzt, da sich Wettbewerber zurückziehen“, so Peric.

Stuttgart sei bei den City-Filialen bereits zum zweiten Mal Vorreiter, so der Niederlassungsleiter: 2014 wurde hier auch die erste Flagship-Filiale in der Königstraße eröffnet, mittlerweile gibt es bundesweit fünf, sieben weitere sollen in diesem Jahr folgen. In diesen großen Standorten, die länger geöffnet haben als klassische Filialen, werden den Kunden alle Dienst- und Beratungsleistungen angeboten.

Zufrieden zeigte sich der Niederlassungsleiter auch mit dem Kreditgeschäft: Die Konsumentenkredite legten um 18 Millionen Euro zu, die Immobilienfinanzierungen sogar um 220 Millionen Euro. Insgesamt beträgt das Kreditvolumen der Niederlassung 1,4 Milliarden Euro. 153 Millionen Euro legten die Kunden im Wertpapiergeschäft neu an. Das verwaltete Kundenvermögen beträgt 3,9 Milliarden Euro. Obwohl auch die Zahl der betreuten Firmenkunden um 100 auf 2600 angestiegen ist, blieb das Kreditvolumen mit 2,5 Milliarden Euro lediglich konstant. „Damit sind wir im aktuellen Umfeld ganz zufrieden“, sagte Siegfried Stangohr, der Leiter des Firmenkundengeschäfts.

Wachstumspotenzial bei Firmen bis 100 Millionen Euro Umsatz

Wachsen möchte Stangohr vor allem im Firmenkundengeschäft mit Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 15 und 100 Millionen Euro, die auch international tätig sind. Heute wüssten Nicht-Kunden oft gar nicht, „dass wir weltweit in 50 Ländern eigene Standorte haben“, so der Leiter des Firmenkundengeschäfts. Bereits heute sei die Commerzbank mit mehr als 30 Prozent Marktanteil der größte deutsche Außenhandelsfinanzierer. „Diesen Mehrwert unserer Bank gegenüber anderen Kreditinstituten wollen wir dieses Jahr definitiv stärker herausstellen.“ Insgesamt beschäftigt die Bank 570 Mitarbeiter am Standort Stuttgart, vergangenes Jahr waren es noch 600.