Der ZDF-Meteorologe Ben Wettervogel ist am Montagnachmittag tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Wettervogel, der unter anderem auch schon bei SWR3 und Antenne 1 beschäftigt war, wurde 53 Jahre alt.

Berlin/Mainz - Seine Markenzeichen waren große Schirme und markante runde Brillen: Morgen für Morgen kündigte Ben Wettervogel nach jeder Nachrichtensendung im ZDF-„Morgenmagazin“ das Wetter an. Nun ist der 53-Jährige tot in seiner Wohnung in Berlin gefunden worden. Das bestätigte der Mainzer Sender am Dienstag.

 

„Mit Bestürzung haben wir heute Morgen vom Tod unseres ehemaligen Kollegen Ben Vogel erfahren“, teilte der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen mit. „Wir sind tief betroffen.“ Zuvor hatten bereits die Zeitungen „Bild“ und „B.Z.“ über den Fund der Leiche am Montag im Stadtteil Friedrichshain berichtet.

Auch andere Kollegen reagierten mit Trauer auf den Tod Wettervogels, der mit bürgerlichem Namen Benedikt Vogel geheißen hatte. Moderatorin Dunja Hayali schrieb auf Twitter „geschockt, traurig und fassungslos (...) R.I.P. danke für 9 Jahre“. Moderatorenkollege Mitri Sirin twitterte: „Bin geschockt und sehr traurig über den Tod von Ben Wettervogel. In Gedanken bei seiner Familie.“ „heute“-Moderator Christian Sievers schrieb: „Wir haben einen warmherzigen Kollegen verloren. Er war das beste Rezept gegen Frost & Kälte am Morgen.“

Die Zusammenarbeit mit dem ZDF hatte im vergangenen Jahr nach Angaben des Senders nicht fortgesetzt werden können. Zu den Gründen sagte ein Sprecher nichts. Der in Klein-Reken im Münsterland geborene Diplom-Meteorologe präsentierte zwischen 2005 und 2014 das Wetter im „Morgenmagazin“. Um zwei Uhr morgens musste er aufstehen, sieben Auftritte hatte er hinzulegen. Danach fuhr er wieder nach Hause und schlief. Vor der Zeit beim ZDF war der Mann mit dem rundlichen Gesicht schon Wetterfrosch bei Antenne Thüringen, Antenne 1 in Stuttgart, bei Radio NRW und beim Radiosender SWR 3 gewesen. Von 1992 bis Ende 2003 arbeitete Wettervogel zudem für den Wetterdienstleister MMC Meteo Media Consult.

 

Bei seinem ZDF-Amtsantritt hatte Wettervogel 2005 noch gesagt, dass „Spontaneität und Schnelligkeit“ zu seinen Stärken zählten. „Aber man muss das Wetter auch nicht zerquatschen.“ Wettervogel betätigte sich auch als Autor. Das Buch „Können Wetterfrösche irren? 120 populäre Irrtümer über das Wetter“ erschien 2007.

In einem Interview der in Karlsruhe ansässigen „ka-news“ aus dem Jahr 2008 hatte er auch eine Anekdote parat. Ein Standesbeamter habe ihn mal attackiert, weil er zehn Prozent Niederschlagsrisiko vorhersagt und es dann den ganzen Tag geregnet habe. „Sein Sohn hat an diesem Tag geheiratet.“ Er habe den verdutzten Mann angerufen. „Ich habe zu ihm gesagt, dass bei mir die Fehlerquote grundsätzlich nur zehn Prozent beträgt und seine Fehlerquote höher liegt, da er eine höhere Scheidungsrate hat. Dann konnte er wieder lachen.“

Im selben Interview war ihm auch die Frage gestellt worden, ob er eines Tages in den Himmel oder in die Hölle komme. Wettervogels Antwort: „Was für ‚ne Frage bei meinen Beziehungen zu Petrus."