Sascha Hehn war früher mal als Steward Victor Burger auf dem „Traumschiff“. Am 1. Januar nun kehrt er zurück und übernimmt als Kapitän das Kommando auf der MS Deutschland. Sechs Argumente, warum wir das gut finden

Stuttgart - Zehn Jahre lang war Sascha Hehn als Steward Victor – von 1981 bis 1987 – und als Erster Offizier Stefan (der Zwillingsbruder von Victor) – von 1987 bis 1991 – an Bord des „Traumschiffs“. Am 1. Januar nun, 22 Jahre später, schließt sich der Kreis. Hehn kehrt zurück und übernimmt als Kapitän Victor Burger das Kommando auf der MS Deutschland. Der ehemalige Hallodri Victor löst Siegfried Rauch ab und wird nach Heinz Weiß und Günter König der vierte Chef. Und warum das ganz gut so ist, dafür gibt es sechs Gründe.

 

1 Er löst Siegfried Rauch ab. Nicht dass der als Kapitän Jakob Paulsen seinen Job jemals schlecht gemacht hätte. Aber wenn man so wie Paulsen 14 Jahre lang in blütenweißer Uniform auf der Kommandobrücke des „Traumschiffs“ verbracht hat, ist es der Traumreiserei vielleicht doch einmal genug. Oder wie Rauch das selbst pragmatisch in einem Interview zusammengefasst hat: „Achtmal Neuseeland reicht.“ Er musste ja auch wirklich immer den Fels in der Brandung der hochschaukelnden Emotionen spielen. Am Ende wäre er in dieser Rolle noch erstarrt.

2 Die Farbe Weiß stand Sascha Hehn schon immer. Weißer Arztkittel als Dr. Udo Brinkmann in der „Schwarzwaldklinik“, weißer Kittel als Chefsteward Viktor im „Traumschiff“, Arztkittel als „Frauenarzt Dr. Markus Merthin“. Müsste man dem heute 59-jährigen Sascha Hehn eine Rolle auf den Leib schneidern – was würde besser passen als die des Kapitäns? Eben.

3 Keiner wird so elegant über die Reling hüpfen. Noch heute sind sich die Youtube-Filmchen-Gucker einig: „Niemand springt so geil ins Cabrio wie Sascha Hehn“, steht unter dem entsprechenden Ausschnitt aus der „Schwarzwaldklinik“ aus dem Jahr 1985. Er selbst hat mal bei einem Interviewtermin in diesem Jahr gesagt, dass er weiß, dass er dieses durchaus sportliche Kunststück komischerweise nie wieder los wird. Und seitdem kokettiert er gern damit. Ein spektakulärer Sprung auf den Stuhl beim Kapitänsdinner? Keineswegs ausgeschlossen.

4 Er kommt mal raus. Im Gegensatz zu Siegfried Rauch, der vielleicht zu oft auf dem Oberdeck rumlümmelte, hat sich der Schauspieler Sascha Hehn bekanntermaßen vom Bildschirm eher zurückgezogen. Aber immer nur das Blockhäuschen auf dem Land in Bayern, Angeln und Golfen – das kann’s ja auch nicht sein.

5 Gut sieht er aus. Das finden nicht nur wir, sondern auch Siegfried Rauch. Der hat in einem Interview über seinen Nachfolger kürzlich gesagt: „Gegen ihn bin ich ja ein hässliches Entlein. Da muss ich viel spielen, bis ich so schön werde wie der Sascha.“ Aber jetzt mal ehrlich: Ist das ein Kompliment?

6 Der neue Kapitän wird so ganz anders sein als Jakob Paulsen. Das klingt zunächst nicht gut. Schließlich können in einer Serie, in der Heide Keller seit 1981, also seit der ersten Folge, die Chefhostess Beatrice von Ledebur spielt, Neuerungen die Bedrohlichkeit eines Tsunamis annehmen. Aber Sascha Hehn ist ja – puh! – ein uralter Bekannter auf dem „Traumschiff“. Dieser gute alte und vor allen Dingen schöne Victor kommt ja zurück, dieser Hallodri von Steward. Und weil er angeblich als bodenständig Geläuterter an Bord geht, wird’s so wild wie früher mit ihm wohl doch nicht werden. Obwohl der „Traumschiff“-Produzent Wolfgang Rademann im Vorfeld schon ein bisschen ausgeplaudert hat, dass er sich vorstellen könnte, wie es mit Victor Burger schon so ein bisschen in Richtung – was sonst – Womanizer gehen könnte. Viel mehr wurde über die neue Ära Hehn noch nicht verraten. Hehn selbst hat vorab nur gesagt, dass er eher den Bier-Typen geben wird, der auch mal sehr zum Missfallen der Chefhostess morgens schon in den Pool springt. Also doch ganz schön frech, dieser neue Kapitän. Gut, dass Hehn auch noch gesagt hat, dass ihm als Victor Burger keine Frau so sehr den Kopf verdrehen können wird, dass er einen Felsen übersieht. Wenn da mal nicht der geborene Kapitän spricht.