Die auf Initiative der Walldorfer Unternehmerfamilie Hopp gebaute SAP-Arena in Mannheim feiert 2015 ihr zehnjähriges Bestehen. Das Veranstaltungszentrum für Sport- und Kultur hat bis dato eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen.

Mannheim - So ein Angebot bekommt man kein zweites Mal“, sagte der damalige OB Gerhard Widder (SPD), als die Walldorfer Unternehmerfamilie Hopp 2002 mit dem Vorschlag auf die Stadt zukam, in Mannheim ein großes Veranstaltungszentrum für Sport- und Kultur zu bauen. Es sollte eine topmoderne Spielstätte für die Eishockey-Adler und die Rhein-Neckar-Löwen und dazu eine seit Langem auch im Rathaus heiß ersehnte Halle für die Fans von Großkonzerten werden. In der Folgezeit arbeiteten Stadt und Investor mit Hochdruck an dem Projekt – und schon drei Jahre später stand die neue Arena weithin sichtbar im Bösfeld im Mannheimer Osten. Anfang September 2005 wurde sie im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) vor ausverkauftem Haus eröffnet, seither sind die Lichter dort fast keinen Tag mehr ausgegangen. In diesem Jahr feiert sie nun ihren ersten runden Geburtstag.

 

Die Jubiläumsbilanz könnte kaum besser sein. Wo man hinschaut, zufriedene Gesichter. „Die SAP-Arena war vom ersten Tag ein wahrer Publikumsmagnet, sie hat all unsere Erwartungen und Hoffnungen übertroffen“, sagt Widders Nachfolger, OB Peter Kurz (SPD). „Für uns ist sie ein absolutes Highlight, die Halle hat eine enorme Ausstrahlungskraft, die Stimmung dort ist toll. Es gibt kein einziges Negativum, alles ist rundum positiv“, schwärmt sein Sportbürgermeister Lothar Quast (SPD). „Das Modell ist einfach genial“, fasst Matthias Sandel, der Sprecher der CDU-Ratsfraktion, die Erfahrungen zusammen.

In neun von zehn Jahren wurden schwarze Zahlen geschrieben

Auch die wirtschaftliche Bilanz ist positiv. Mit Ausnahme des ersten Jahres hat der Betrieb nach Angaben von Daniel Hopp, dem Geschäftsführer der Arena, regelmäßig mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. 900 000 Besucher kamen gleich im ersten Jahr, inzwischen sind es knapp neun Millionen geworden. Das Einzugsgebiet beim Eishockey und beim Handball reicht bis weit in die Pfalz, den Odenwald und nach Karlsruhe; bei großen Konzerten oder Shows geht es weit darüber hinaus und teils bis in die Schweiz und nach Österreich. Rund um Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen findet man kaum jemanden, der noch nie in der Arena war. Bei einem Boxkampf mit Wladimir Klitschko, der in der Arena zwei erfolgreiche WM-Kämpfe bestritten hat, kommt die einschlägige High-Society aus ganz Deutschland; da findet auch einer wie Boris Becker wieder in seine alte Heimat zurück.

Im Bereich der Musik reicht das Spektrum von Anna Netrebko bis Helene Fischer. „Unser Anspruch ist, ein sehr heterogenes Programm zu bieten, etwas für alle, für junge und ältere Menschen“, sagt Daniel Hopp. Das ist ihm und seinen Mitarbeitern nach einhelliger Meinung eifriger Arena-Besucher rundum gelungen. Seit dem Auftakt vor zehn Jahren haben unzählige deutsche und internationale Stars in Mannheim gastiert, von Tina Turner bis Bob Dylan, von Deep Purple bis Sting, von Udo Jürgens bis James Last war in Mannheim so gut wie alles vertreten, was Rang und Namen hat.

Auch die bedrohten Feldhamster haben eine neue Heimat gefunden

Die Kritik, die sich einst vor allem am Flächenbedarf der Halle und der nötigen Verkehrsinfrastruktur entzündet hat, ist weitgehend verstummt. Auch von den bedrohten Feldhamstern im Bösfeld, die bei der Planung Aufsehen erregten, obwohl sie vermutlich schon vor dem Ersten Spatenstich dort das Weite gesucht hatten, ist heute kaum mehr die Rede. Die Nager haben dank eines aufwendigen Wiederansiedlungsprojekts nach anfänglichen Rückschlägen ein neues Revier in benachbarten Feldern gefunden.

In der Arena selbst war und ist der Tourkalender auch im Jubiläumsjahr prall gefüllt. Unter anderem waren heuer schon die Fantastischen Vier, Peter Maffay und Herbert Grönemeyer zu Gast. Zur Krönung der Feiern wird am 29. November Madonna erwartet. Sie stand schon lange auf der Wunschliste des Arena-Chefs. „Dass sie in Mannheim Station macht, zeigt uns, dass unser Haus auch bei den ganz großen der Branche angekommen ist“, sagt Hopp.

Für den 34-Jährigen, der schon in sehr jungen Jahren als Geschäftsführer der Adler ins Sportgeschäft eingestiegen ist und dann mit dem Startkapital seines Vaters das Großprojekt einer Multifunktionshalle in Angriff genommen hat, war vor allem der Konzertmarkt Neuland. „Das war anfangs die größte Herausforderung“, sagt er rückblickend. „Jetzt bin ich einfach nur glücklich und froh, dass die Arena sofort so gut angenommen wurde. Wir können sehr zufrieden sein mit dem Erreichten; das wollen wir in den nächsten zehn Jahren weiterentwickeln.“ Hopps größter Wunsch dabei? „Dass alles unfallfrei weiterläuft.“