Die beiden Mörder des 19 Jahre alten Schülers Yvan sind zu höchstmöglichen Jugendstrafen verurteilt worden. Für den einen ist die Haft seit Dienstag beendet. Den anderen hält die Staatsanwaltschaft noch für sehr gefährlich.

Stuttgart - Einer der Haupttäter im sogenannten Zementmord ist nach dem Verbüßen von zehn Jahren Haft am Dienstag in die Psychiatrie verlegt worden. Das teilte die Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Grundlage sei eine parallel mit dem damaligen Urteil ergangene Unterbringung, die zeitlich nicht befristet sei. Zudem sei die nachträgliche Sicherungsverwahrung gegen den heute 28-Jährigen beantragt worden. „Wir halten ihn nach wie vor für gefährlich“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Davor hatte unsere Zeitung darüber berichtet.

 

Über die Sicherungsverwahrung müsse nun das Landgericht Stuttgart entscheiden. Außerdem stehe eine Entscheidung des Landgerichts Karlsruhe über die Beendigung der Unterbringung aus, mit der der Haupttäter im März 2008 beim Urteil belegt worden war. Diese habe der 28-Jährige beantragt.

Der 19 Jahre alte Schüler Yvan Schneider war im August 2007 auf eine Wiese in Kernen (Rems-Murr-Kreis) gelockt und mit Schlägen und Tritten getötet worden. Danach wurde seine Leiche zerstückelt, Teile davon einbetoniert und im Neckar versenkt. Hintergrund der Tat war krankhafte Eifersucht des damals 18-jährigen Haupttäters; er und sein inzwischen aus der Haft entlassener Komplize waren zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Urteil gegen eine beteiligte 17 Jahre alte Frau, die Yvan Schneider auf die Wiese gelockt hatte, lautete auf neun Jahre Jugendstrafe. Auch sie ist inzwischen wieder in Freiheit. Ein weiterer Angeklagter musste wegen Strafvereitelung für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis.