Das Zeppelin-Gymnasium erfreut sich auch dank seines G 9-Angebots großer Beliebtheit. Deswegen muss die Cafeteria der Ganztagsschule dringend größer werden.

Stöckach - Gegen halb eins wird es im Untergeschoss des Zeppelin-Gymnasiums am Stöckach immer lauter und voller. An der Essensausgabe füllen vier Frauen die Teller der hungrigen Schüler, die stehen Schlange im Flur vor den Schließfächern. Wer sein Essen hat, steht auch schon wieder unter Druck. Die Plätze in der Cafeteria sind knapp, wer fertig ist, geht raus, damit Mitschüler Platz haben. Deswegen gibt es zwei Schichten für die rund 160 Schülerinnen und Schüler, die in der Zeit von 12.30 bis 14.15 Uhr essen wollen. Und es werden jedes Schuljahr mehr.

 

Der Leiter des Gymnasiums, Holger zur Hausen, muss also handeln und er hat auch schon eine Idee. Direkt hinter der Cafeteria sind zwei nicht mehr genutzte Räume, ein ehemaliger Werkraum und eine Art Lager. Entfernt man zwei Wände zumindest teilweise, könnte die Cafeteria auf eine Gesamtfläche von fast 280 Quadratmetern vergrößert werden. Dann hätte die eigentliche Caféte gut 220 Quadratmeter, auf 56 Quadratmetern könnten die Küche und Sanitärbereiche für das Personal eingerichtet werden. Heute haben Küche und Cafeteria zusammen nur 96 Quadratmeter, Sanitärräume fehlen dort bisher ganz.

Planungsmittel für Umbau verwenden

Zur Hausen hat die Idee mit dem Schulverwaltungsamt vorbesprochen, der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost, Martin Körner, unterstützt ihn ebenso wie der Bezirksbeirat. Allerdings fehlt das Geld für den Umbau. Deswegen wollen der Schulleiter und der Bezirksvorsteher darauf hinwirken, dass in den laufenden Haushaltsberatungen die Mittel für den Cafeteria-Ausbau bereit gestellt werden. Dann könnte die neue Cafeteria schon für das Schuljahr 2014/15 fertig sein.

Tatsächlich sollen für die nächsten beiden Jahre für das Zeppelin-Gymnasium rund 150 000 Euro Planungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Damit sollen alle erforderlichen Sanierungen und Umstrukturierungen im Schulgebäude „vom Keller bis zum Dach“, so zur Hausen, geplant werden. Er hätte gerne, dass dieses Geld sofort für die Cafeteria verwendet werden kann. Damit könnten Statiker die Wände, die entfernt werden sollen, prüfen und Fachleute Detailpläne ausarbeiten. Sein Wunschtraum ist, dass in den Pfingstferien 2014 mit den Bauarbeiten begonnen und bis zum Ende der Sommerferien alles fertig ist.

Zurzeit schon 160 Essen pro Tag

Zur Hausen sagt: „Die Stadt tut viel für uns, keine Frage. So haben wir zu diesem Schuljahr eine Außenstelle in der ehemaligen Hauswirtschaftsschule direkt gegenüber für unsere Kursstufe dazu bekommen. Diese wird sehr kostenaufwendig renoviert, wofür wir sehr dankbar sind. Der hinzugewonnene Raum entlastet enorm.“ Allerdings sei das Zeppelin-Gymnasium seit 2010 Ganztagsschule und mit dem Angebot von G 9-Zügen boome die Schule. Für dieses Schuljahr habe es 108 Anmeldungen für die fünfte Klasse gegeben. „Als offene Ganztagsschule ist das Zeppelin-Gymnasium verpflichtet, den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 7 an vier Wochentagen ein warmes Mittagessen anzubieten.“ Zurzeit gingen 160 Essen über die Theke, die Zahl werde sich aber erhöhen. Zur Hausen: „Der Ausbau ist dringend und unbedingt zeitnah erforderlich. Wenn sich die Kinder im Winter nun wetterbedingt vermehrt drinnen aufhalten, wird es unweigerlich chaotisch zugehen.“

Bezirksvorsteher Martin Körner, dem ein gutes Bildungsangebot im Stadtbezirk Stuttgart-Ost von Beginn seiner Tätigkeit an sehr wichtig war und ist, unterstützt die Schule. „Hier ist die Dringlichkeit sehr hoch“, sagt Körner, nachdem er den Cafeteria-Betrieb an einem Schultag selbst erlebt hat. „Und das ist relativ leicht umsetzbar.“