Der Mexikaner Maza trifft kurz vor Schluss und sorgt damit für das versöhnliche Ende einer durchschnittlichen Vorstellung in Nürnberg.  

Stuttgart - Der VfB Stuttgart kann beim 1. FC Nürnberg nicht an seine bisherigen Leistungen in der Fußball-Bundesliga anknüpfen, rettet aber noch ein 2:2-(0:1-)Unentschieden - auch weil der Schiedsrichter den Schwaben einen Strafstoß schenkt.

 

Spielverlauf: Bruno Labbadia hat seine Mannschaft beim Auswärtsspiel in Nürnberg im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Hoffenheim auf einer Position umstellen müssen. Für den verletzten Pawel Pogrebnjak rückte der wiedergenese Zdravko Kuzmanovic in die Startformation.

Vor 40.000 Zuschauern in der Nürnberger Arena hatte Martin Harnik die erste Möglichkeit für den VfB. Der Stürmer verzog aber seine Direktabnahme nach einem Freistoß von Tamas Hajnal (8. Minute).

60 Sekunden später prüfte der Nürnberger Robert Mak zum ersten Mal Sven Ulreich im Tor des VfB, der zum Eckball klärte. Diesen konnten die Stuttgarter nicht entscheidend entschärfen, und Timmy Simons schoss aus sieben Meter freistehend zur Club-Führung ein (9.) - das erste VfB-Gegentor in dieser Saison in der Anfangsviertelstunde.

Der VfB ist zu ideenlos

Labbadias Team zeigte in der Folgezeit viele Ballverluste, zudem fanden die Franken immer wieder Lücken in der Defensive der Schwaben. Acht Schüsse in Richtung des VfB-Tors waren nach 20 Minuten die Folge. Wenig später verzog zudem Mak im Strafraum überhastet. Stuttgart war offensiv hingegen kaum aktiv.

Überraschend daher die erste gute Chance für den VfB: Arthur Boka flankte den Ball auf Harnik, der auf Shinji Okazaki ablegte. Doch der Schuss des Japaners flog über das Nürnberger Tor.

Von nun an brachten beide Teams kaum Zählbares zustande, die überraschenden Aktionen fehlten, die Spielzüge wurden jeweils vor der Gefahrenzone unterbunden. Der VfB wirkte dabei allerdings noch ideenloser und kann sich bei Ulreich bedanken, der kurz vor der Pause noch einen Freistoß von Jens Hegeler parierte (45.).

Fehlentscheidung bringt Stuttgart zurück

Labbadia brachte nach der Pause Cristian Molinaro für Boka - und der VfB zeigte von Beginn an mehr Engagement. Kuzmanovic gab den ersten Warnschuss ab, doch der Ball flog knapp über das Tor des Gastgebers (47.).

Eine glückliche Schiedsrichterentscheidung brachte den VfB nach zwölf weiteren zähen Minuten dann zurück ins Spiel. Der Referee Markus Wingenbach sprach den Schwaben einen Elfmeter zu, weil Martin Harnik geschossen und der Nürnberger Philipp Wollscheid den Ball an die Hand bekommen hatte.

Die Nürnberg-Fans unter den 44.000 Zuschauern waren damit - zu Recht - nicht einverstanden, pfiffen lautstark. Es half aber nichts: Kuzmanovic verwandelte souverän zum Ausgleich (61.). Dieser war insofern verdient, als dass der VfB etwas besser als in der ersten Hälfte agierte und Nürnberg zu passiv war.

Nürnberg schlägt zurück

Gerade als Stuttgart begann, das Spiel zu kontrollieren, schlug dann aber Nürnberg zu. Marvin Plattenhardt zog einen Freistoß von der linken Seite scharf vor das Tor, und Wollscheid, der eben noch den Handelfmeter verursacht hatte, köpfte zur Nürnberger Führung ein (70.).

Labbadia reagierte umgehend, brachte den Bundesliga-Debütanten Christoph Hemlein für Okazaki. Der VfB machte nun wieder etwas mehr Druck, bis zur 84. Minute resultierten daraus aber keine Chancen. Doch dann brachte William Kvist den Ball lang und hoch in den Nürnberger Strafraum, wo Maza zum Kopfball hochstieg - und ins lange Eck traf.

In der Folgezeit passierte nichts mehr, Nürnberg und Stuttgart trennten sich in einer schwachen, aber torreichen Partie 2:2 unentschieden.

Entscheidende Szene: Ein zweifelhafter Handelfmeter in der 61. Minute brachte den VfB zurück ins Spiel. Wollscheid grätschte zwar mit einem nicht angelegten Arm in den Schuss von Harnik, aber dennoch war die Entscheidung des Schiedsrichters Markus Wingenbach zu hart. Schließlich war diese Arm- und Handbewegung nicht unnatürlich. Zum Glück für Stuttgart sah der Unparteiische das anders.

Kommentar: In der vergangenen Spielzeit hätte der VfB Stuttgart solche Partien verloren. Doch in der Saison 2011/2012 hat die Mannschaft des Trainers Bruno Labbadia das nötige Glück. Unter dem Strich geht das 2:2 beim 1. FC Nürnberg in Ordnung.

Beide Teams waren über weite Strecken ideenlos, die 44.000 Zuschauer sahen eine durchschnittliche Bundesligapartie, die sich von einer schwachen nur durch die vier Tore unterschied.

Die Stuttgarter fabrizierten besonders in der ersten Hälfte zu viele Fehlpässe und waren in der Defensive das ein ums andere Mal unkonzentriert. Daraus resultierten auch die beiden Gegentore nach Standardsituationen. Dass der VfB zweimal zurückkam, zeigt jedoch auch, dass das Team in dieser Runde gefestigter ist.

1. FC Nürnberg: Stephan - Chandler, Wollscheid, Klose (46. Maroh), Plattenhardt - Simons, Cohen - Mak (69. Judt), Hegeler (90. Kamavuaka), Esswein - Pekhart.

VfB Stuttgart: Ulreich - Boka (46. Molinaro), Maza, Tasci, Boulahrouz - Kuzmanovic, Kvist - Okazaki (76. Hemlein), Hajnal, Harnik - Cacau.

Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Diez).

Tore: 1:0 Simons (9.), 1:1 Kuzmanovic (61./Handelfmeter), 2:1 Wollscheid (70.), 2:2 Maza (84.).

Zuschauer: 40.000.