In den USA sind in einem Lagerraum ein paar Fläschchen mit Pockenviren vergessen worden. Sie lagerten dort einige Jahrzehnte und sollen nun vernichtet werden. Doch der Fund wirft die Frage auf, wie gut die Welt vor den Pocken geschützt ist.

Stuttgart - Beim Aufräumen in einem Lager haben Mitarbeiter der US-Gesundheitsbehörden eine Kiste mit sechs Fläschchen gefunden, die die Aufschrift „Variola“ tragen. Variola ist der lateinische Name für die Pocken. Man vermutet, dass die Viren aus den 50er Jahren stammen, als das Lager noch zur Seuchenkontrollbehörde gehörte. Ein erster Test hat ergeben, dass die Fläschchen tatsächlich Pockenviren enthalten, unklar ist aber, ob sie noch infektiös wären.

 

Die Erreger sollen demnächst unter Aufsicht der Weltgesundheitsorganisation WHO vernichtet werden. Schließlich hat die WHO schon 1979, nach einer großen Impfkampagne, die Welt für pockenfrei erklärt. Seitdem wird die Impfung übrigens nicht mehr empfohlen, sodass die meisten Menschen über keinen oder nur noch einen schwachen Impfschutz verfügen. Nun fragen sich manche, wo sonst noch Pocken lagern könnten. Eigentlich sollte es sie nur noch an zwei Hochsicherheitslabors in den USA und in Russland geben.