Seit 40 Jahren bietet die Diakoniestation Zuffenhausen ambulante Pflege für Kranke und Senioren. Um weiterhin mehr, als nur den Pflichtkatalog zu bieten, werden noch Pflegekräfte gesucht.

Zuffenhausen - Wenn die Pflegekräfte der Diakoniestation Zuffenhausen zu ihren Klienten fahren, holen sie bei Bedarf die Zeitung aus dem Briefkasten, gießen Blumen oder nehmen sich Zeit für ein Gespräch. Ihr Anliegen ist es, mehr als nur Kranken- und Altenpflege nach Vorschrift zu leisten. Nun wird die Diakoniestation 40 Jahre alt. Gefeiert wird am Sonntag, 17. September, mit einem Festgottesdienst in der Pauluskirche.

 

Die Kranken- und Altenpflege hat in der evangelischen Gemeinde im Stuttgarter Norden Tradition. Bereits 1903 wurde der evangelische Krankenpflegeverein gegründet. War er einst noch Träger der 1977 gegründeten Diakoniestation, wurde er 1985, also acht Jahre später, in deren Förderverein umgewandelt. Die Gründung der Diakoniestation ging mit dem Zusammenschluss der Krankenpflegevereine Zuffenhausen, Stammheim, Zazenhausen und Rot einher.

Fachkräfte werden gesucht

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich vieles verändert. Während die Mitgliederzahl des Fördervereins kontinuierlich sinkt – aktuell sind es 450 Mitglieder – schreitet der demografische Wandel voran und macht sich an der zunehmenden Zahl der Anfragen bemerkbar. „In den letzten zehn Jahren hatten wir eine Umsatzsteigerung von gut 40 Prozent“, sagt der Geschäftsführer der Diakoniestation Matthias Essig. Immer mehr Menschen hätten entweder keine Angehörigen in der Nähe und wenn doch, arbeiteten diese in Vollzeit und könnten sich deshalb nicht oder kaum kümmern. „Dinge, die früher die Familie übernommen hat, wie Einkaufen, zum Arzt begleiten oder Wickeln, machen jetzt auch wir“, erklärt Matthias Essig.

Laut Essig suche man derzeit daher dringend weitere Pflegekräfte. „Es ist jedoch sehr schwierig. Im Sommer mussten wir drei Zeitarbeitskräfte engagieren“, sagt der Geschäftsführer. Solange die Diakoniestation nicht ausreichend Kräfte hat, könne man nicht alle Anfragen und Wünsche bedienen.

Festgottesdienst in der Pauluskirche

Auch Pfarrer Dieter Kümmel hofft auf neue Mitarbeiter. Schließlich sei es ein Anliegen, Tätigkeiten zu übernehmen, die normalerweise nicht von den Pflegediensten übernommen würden. „Die Diakoniestation ist wichtig“, betont Kümmel, der Vorsitzender im Diakonieausschuss ist. Trotz schwerer Zeiten in der Pflege, sei es ein bewusster Akzent, den man in der Gemeinde im Norden setzen möchte. Neben Zuffenhausen betreibt nur noch die evangelische Gemeinde in Möhringen einen eigenen ambulanten Pflegedienst.

Gefeiert wird der runde Geburtstag am kommenden Sonntag um 11 Uhr in der Pauluskirche an der Unterländerstraße 15. Die Festpredigt hält die neue Stuttgarter Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann. Im Anschluss gibt es in der Pauluskirche ein Mittagessen. Auf den Tisch kommt Lasagne – auch vegetarische – mit Salat und Joghurt. Wer mitessen möchte, wird gebeten, sich telefonisch im Gemeindebüro unter 07 11/41 45 00 40 bis Freitag, 15. September, um 12 Uhr anzumelden.