Die schier unendliche Geschichte des Neubaus vor dem Bezirksrathaus nähert sich dem Ende – langsam. Noch im Herbst könnte es wohl eröffnet werden.

Zuffenhausen - Man muss den Fortschritt, der in Sachen Rathauscafé in den vergangenen Monaten beobachtet werden konnte, schon als rasant bezeichnen. Emsig werkelten die Handwerker an der lang ersehnten Gastronomie vor dem Rathaus direkt an der gleichnamigen Stadtbahnhaltestelle der Linie U 15. Nachdem lange Zeit nicht mehr als die neu betonierte Bodenplatte zu sehen war, steht nun das Gebäude samt Vordach.

 

Angesichts der Pannen und Verzögerungen würde der Investor, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, vor der Fertigstellung am liebsten nichts mehr sagen. Da die Eröffnung aber näher rückt, lässt er sich dann doch erweichen. „Ich gebe keine Garantie, hoffe aber, dass das Café in zwei Monaten fertig ist“, erklärt er. Das Konzept stehe längst, und auch das Personal sei bereits eingestellt. „Wir sind vorbereitet, und ich freue mich auf die Eröffnung“, sagt er. Dass es nun wieder länger dauert, hat nach Angaben des Investors mit folgendem Umstand zu tun: „Wir haben bereits vor einem Jahr den Antrag auf einen Gasanschluss gestellt, aber erst jetzt haben wir die Info bekommen.“ Doch mit Gas gehe das nun nicht und es müssten Stromleitungen gelegt werden.

Eine Frage des Geldes

Der Sprecher der Netze BW, Hans-Jörg Groscurth, räumt Verzögerungen ein, doch die habe es auf beiden Seiten gegeben. „Wir sind schon seit längerem mit dem Investor im Gespräch“, sagt er. Was die Gasleitungen kosten, habe man ihm im Juli mitgeteilt. Groscurth betont: „Technisch möglich sind sowohl Gas- als auch Stromleitungen.“ Es sei nur eine Frage des Geldes. Aus bautechnischer Sicht befinde sich das Gebäude auf schwierigem Grund, denn direkt darunter befinde sich der U-Bahn-Tunnel.

Erste Pläne für das Café mit einer Gesamtfläche von rund 330 Quadratmetern gehen auf das Jahr 2009 zurück. Vor rund zwei Jahren hatte das Ravensburger Architekturbüro Büro Gerster und Joschika verkündet, dem Start liege nichts mehr im Weg. Kurz darauf trennte sich der Investor von dem Architekturbüro, das bis dato mit der Planung betraut war. Es folgten Ankündigungen für den Dezember 2014, die auf den Januar und dann auf den April verschoben wurden. Zuletzt sprach der Ludwigsburger Investor gegenüber unserer Zeitung von einer Eröffnung im Mai oder Juni.

Im Zuffenhäuser Bezirksbeirat regte sich bereits Unmut über die Bauzeit und den Zustand des Gebäudes: „Wie lange müssen wir die Dauerbaustelle auf dem Rathausplatz noch ertragen? Nach welchen Kriterien wird dieser Schuppen genehmigt?“, fragte beispielsweise Wolfgang Machauer von der CDU in der letzten Bezirksbeiratssitzung vor der Sommerpause. Worauf ihm Bezirksvorsteher Gerhard Hanus zur Antwort gab: „Ich kann nichts ändern: Es gibt eine Baugenehmigung, und so lange diese wirksam ist, kann auch gebaut werden.“