Ein Professor der Verwaltungshochschule Ludwigsburg spricht vor dem Untersuchungsschuss des Landtags in Stuttgart von Prüfungsmanipulationen und mangelnder Wissenschaftlichkeit seiner Hochschule.

Stuttgart - Ein Professor der Verwaltungshochschule Ludwigsburg hat mit Blick auf die Zulagenaffäre von noch immer unhaltbaren Zuständen an der Hochschule gesprochen. Es gebe einen Korpsgeist an der Hochschule, der kritische Kollegen wie ihn ausschließe, sagte der Dozent am Montag vor dem Untersuchungsschuss des Landtags in Stuttgart. Er hatte sich anders als etliche seiner Kollegen aus rechtlichen Gründen dagegen entschieden, die seit 2012 eröffnete Möglichkeit eines Wechsels in eine Besoldungsgruppe mit lukrativen Zulagen zu nutzen. Diese Kollegen hätten ungeachtet der äußerst schwammigen juristischen Grundlage argumentiert, man müsse mitnehmen, was man mitnehmen könne.

 

Der 63-Jährige sprach von Prüfungsmanipulationen und mangelnder Wissenschaftlichkeit seiner Hochschule sowie von Verleumdungen gegen ihn. Auch der amtierende Rektor der Hochschule, Wolfgang Ernst, habe keines der Probleme angefasst. „Und er wird’s auch nicht tun.“

Im Kern geht es im Ausschuss um die Frage, ob Professoren der Hochschule, die den Nachwuchs im öffentlichen Dienst ausbildet, zu Recht Zulagen gewährt und von diesen angenommen wurden. Auch soll geklärt werden, ob Rektorat und Professoren Zweifel an der Praxis hätten bekommen können. Die Opposition will vor allem das Krisenmanagement sowie mögliche Pflichtverletzungen von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) beleuchten.