An zehn Flüchtlingsunterkünften in Baden-Württemberg sind Videokameras angebracht worden. Es soll die Bewohner vor rechtsradikalen Übergriffen schützen. Die Videoüberwachung dient aber auch der Kontrolle.

Stuttgart - Zum Schutz vor rechtsradikalen Übergriffen und Kontrollen wegen Einschleusens von Alkohol sind an rund zehn Standorten, an denen Flüchtlinge untergebracht sind, Videokameras installiert. Betroffen sind nach Auskunft des Integrationsministeriums zunächst Erstaufnahmeeinrichtungen. „Wir tun unser Möglichstes, um die Unterkünfte gegen Angriffe von außen zu schützen und das Konfliktpotenzial innerhalb der Einrichtungen zu minimieren“, sagte eine Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Videoüberwachung sei eine der Maßnahmen, besonders gefährdete Bereiche zu sichern und mögliche Täter zu identifizieren.

 

In Flüchtlingsunterkünften kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern, nicht selten unter Alkoholeinfluss; auch Drogen spielen eine Rolle. Zum anderen steigt auch im Südwesten die Zahl von Straftaten gegen Flüchtlingsheime.

Auch bauliche Sicherung gehört zum Schutz

In den Landeserstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge im Südwesten leben derzeit rund 22 400 Menschen. Die größten Standorte sind Mannheim mit etwa 7600 und Karlsruhe mit mehr als 3700 Asylbewerbern in mehreren Einrichtungen. Es folgen Heidelberg (2600), Donaueschingen (1770) Meßstetten (knapp 1700) und Ellwangen (gut 1400). Die Einrichtungen sind nicht voll belegt. Den stärksten Zugang gab es im November 2015 mit fast 40 000 Flüchtlingen. Im Januar sank die Zahl auf knapp 15 200. Momentan sind es einige Hundert am Tag.

Zur Sicherheit gehören auch die bauliche Sicherung wie Brandschutz, Einzäunung, Beleuchtung und die Bewachung durch Sicherheitsdienste. Außerdem sind unabhängige Sicherheitsberater im Einsatz, die Polizei erstellt Sicherheitskonzepte und garantiert angemessene Polizeipräsenz.