Er war die deutsche Stimme von Inspektor Columbo und als Zollfahnder „Zalu“ der Star der Krimiserie „Schwarz Rot Gold“: Der Schauspieler Uwe Friedrichsen ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Stuttgart - Für viele TV-Zuschauer ist er immer der Mann vom Zoll geblieben: Bis Mitte der Neunziger war Uwe Friedrichsen regelmäßig im Ersten als Zollamtmann Zaluskowski zu sehen, der im Rahmen der Wirtschaftskrimireihe „Schwarz Rot Gold“ im Hamburger Hafen für Ordnung sorgte. Der Schauspieler ist am Samstag in einem Hamburger Krankenhaus im Alter von 81 Jahren gestorben.

 

Zuletzt hatte er nur noch selten vor der Kamera gestanden, dabei aber für die ARD-Tochter Degeto einige ausgesprochen schöne Altersrollen gespielt, etwa in seinem letzten Film, dem Frauenfreundschaftsdrama „Tür an Tür“ mit Thekla Carola Wied und Tanja Wedhorn (2013), oder in der Romanze „Der Duft von Holunder“ (2011). In seiner bekanntesten Rolle aber ist Friedrichsen stets nur zu hören gewesen: Er war viele Jahre lang der deutsche Sprecher des „Columbo“-Stars Peter Falk. Zu seinen an die hundert Synchronarbeiten gehörte auch die Actionfilm-Reihe „Lethal Weapon“, in der er Danny Glover sprach. Wegen seiner unverkennbaren Stimme wirkte er in vielen Hörspielen mit, außerdem hat er Dutzende von Hörbüchern gelesen.

Seine Liebe galt dem Theater

Seine Kino- und Fernseh-Engagements sind dagegen kaum überschaubar. Der meist schnauzbärtige Friedrichsen gehörte nie zu den ganz Großen des Metiers, konnte aber dennoch auf eine rund sechzig Jahre währende Kamerakarriere zurückblicken. Er hat zwar vor allem in den Sechzigern auch regelmäßig in Kinofilmen mitgewirkt, doch seine Bekanntheit verdankte er in erster Linie dem Fernsehen. Seine erste Serie war ab 1965 die ZDF-Vorabendreihe „Die Abenteuer von John Kling“ (er spielte den Partner von Titeldarsteller Hellmut Lange). Ab 1982 folgte „Schwarz Rot Gold“, ab 1992 „Oppen und Ehrlich“ von Felix Huby (beide ARD). Anschließend spielte er vor allem Episodenrollen in Krimiserien wie „Der Alte“.

Friedrichsens wahre Liebe aber war stets das Theater. Gegen den Willen seiner Eltern nahm er nach seiner Kaufmannsausbildung Schauspielunterricht und gründete gemeinsam mit zwei Mitstreitern mit nicht mal zwanzig Jahren eine eigene Bühne, das Theater 53, das sich mit Stücken zeitgenössischer Dramatiker oder Adaptionen der Werke von Schriftstellern wie Wolfgang Borchert und Ernest Hemingway erfolgreich als Alternative zu den großen Häusern etablierte. Friedrichsens Talent blühte nicht lange im Verborgenen: Drei Jahre nach der Gründung verließ er das Theater 53 und wechselte 1956 ans Deutsche Schauspielhaus seiner Heimatstadt, das damals von Gustaf Gründgens geführt wurde. Wenige Jahre nach dessen Abschied beendete auch Friedrichsen sein Engagement, um fortan als freier Schauspieler zu wirken.