Der ehemalige Bezirksvorsteher von Stuttgart-Möhringen, Willi Schneider, ist gestorben.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen/Birkach - Er ist ein Sonntagskind gewesen, und als solches hat er sich immer gesehen. Sonntagskinder haben Glück und spenden anderen Glück. Am Montag, 18. Juli, ist der ehemalige Möhringer Bezirksvorsteher, der in Birkach lebte, im Alter von 89 Jahren gestorben. Gestern, Freitag, 22. Juli, wurde Willi Schneider auf dem Friedhof Birkach bestattet.

 

Seine berufliche Laufbahn begann bei der Polizei

Schneider hatte es nicht immer leicht im Leben. Am 13. März 1927 wurde er in Stuttgart geboren. 1941 begann er seine Ausbildung zum Großhandelskaufmann. Dann kam der Krieg, auch Schneider musste an die Front und geriet in Kriegsgefangenschaft. Zurück in der Heimat riet ihm ein Freund vom Polizeisportverein, eine Verwaltungslaufbahn einzuschlagen. Das tat er zunächst bei der Polizei. 1954 absolvierte er die Prüfung für den mittleren Verwaltungsdienst, 1958 die für den gehobenen Verwaltungsdienst. Danach war er beim Bezirksamt Zuffenhausen als Sachbearbeiter bei der Fürsorge tätig, der heutigen Sozialhilfe. 1963 wurde er schließlich Dienststellenleiter der Sozialhilfe in Möhringen. Von 1970 an war er acht Jahre lang der stellvertretender Schultes in Möhringen. Im Dezember 1978 wählte ihn der Gemeinderat zum Bezirksvorsteher.

Er brachte viele Projekte auf den Weg

Willi Schneider hat den Stadtbezirk geprägt. Als er als Mitarbeiter der Verwaltung nach Möhringen kam, wurde gerade der Fasanenhof aufgesiedelt. Schneider unterstützte arme Familien dabei, eine neue Heimat zu finden. Während seiner Amtszeit veränderte sich der Stadtbezirk an vielen Stellen: Auf den Hengstäckern entstand das Sonderschulzentrum, die Neubaugebiete Kauslerweg und Kuchen wurden gebaut, ebenso die Nord-Süd-Straße. Im Gebiet Sternhäule siedelte sich der Automobilkonzern Daimler an. Im März 1999 verabschiedete Oberbürgermeister Manfred Rommel Schneider in den Ruhestand.