Weil die Bilder bei Google veraltet sind, macht sich die Stadt Stuttgart ihr eigenes Street View. Alle anderen können sich mit dem Dienst in das Stuttgart des Jahres 2008 zurückbeamen. Kommen Sie mit auf eine Zeitreise!

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Von dieser Woche an sollen im Auftrag der Stadtverwaltung wieder Autos mit Kamera auf dem Dach herumfahren. Wieder? Ja, da war doch was: 2008 bis 2010 ließ Google ebenfalls Kameraautos durch deutsche Großstädte fahren, darunter Stuttgart. Der US-Internetkonzern ließ damals Bilder für seinen Internetdienst Street View anfertigen – und stieß auf extreme Proteste. Die Diskussion im Sommer 2010 sorgte dafür, dass Tausende Bürger ihr vom deutschen Datenschutzrecht garantiertes Widerspruchsrecht wahrnahmen und Google aufforderten, ihre Immobilien in Street View zu verpixeln.

 

Google musste zeitweise 200 Mitarbeiter einstellen, um der Antragsflug Herr zu werden – und hat seine Lektion gelernt. Solange es in Deutschland ein Widerspruchsrecht noch vor der Veröffentlichung gebe, werde man keine neuen Bilder für Street View erstellen lassen, sagt ein Unternehmenssprecher. Während in anderen Ländern aktuelle Bilder aus den Straßen zu sehen sind, wird in Street View die Welt der Jahre 2008 bis 2010 konserviert – auch für Stuttgart.

Wir haben einen Blick an ein paar bekannte Orte in der Stadt geworfen und waren selbst überrascht, wie sehr sie sich doch verändert haben – vom Hauptbahnhof über das Europaviertel bis hin zum Porsche-Museum, das in Google Street View noch nicht fertiggestellt ist. In unserer Bilderstrecke haben wir unsere virtuelle Zeitreise dokumentiert.

Fallen Ihnen weitere Orte auf, die heute ganz anders aussehen als in Street View? Dann melden Sie sich gern bei jangeorg.plavec@stzn.de! www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bei-google-abgeschaut-stadt-bestellt-stuttgart-street-view.0450330c-8409-4e79-811f-168fe65cb594.html