Am 11. Dezember starten die regionalen Expressbuslinien. Für die Verbindung zwischen Kirchheim/Teck und Flughafen gibt es einen Zuschuss des Landes. Für Fahrgäste soll die Linie ein echter Zeitgewinn sein.

Stuttgart - Gute Nachricht für die regionalen Expressbusse, die am 11. Dezember auf drei Linien starten – und zwar von Kirchheim/Teck zum Flughafen, von Leonberg zum Flughafen und von Waiblingen nach Esslingen. Zumindest für die Verbindung zwischen Kirchheim/Teck und dem Flughafen gibt es wohl eine Landesförderung. Das teilen die Grünen-Landtagsabgeordneten Andrea Lindlohr (Esslingen) und Andreas Schwarz (Kirchheim) mit. In einem Schreiben auf eine Anfrage der beiden Parlamentarier aus dem Kreis Esslingen hatte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erklärt, dass „die Prüfung mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnte und die Bewilligung unmittelbar bevorsteht.“ Die Expressbuslinien namens Relex werden vom Verband Region Stuttgart verantwortet, betrieben werden sie von Firma Schlienz-Tours aus Kernen im Remstal.

 

Zügige Verbidnungen abseits der Schiene

Das Land fördert seit vergangenem Jahr auch regionale Buslinien, die zentrale Orte verbinden, die nicht oder nur ungenügend über den Schienenverkehr erschlossen sind. „Auch abseits der Schienenstrecken werden damit zügige und verlässlich vertaktete Verbindungen geschaffen“, sagte Hermann damals. Die ersten Linien verkehren seit rund einem Jahr auf den Strecken Rottweil-Schramberg-Schiltach, Breisach-Bad Krozingen, Calw-Weil der Stadt, Sigmaringen- Überlingen und Künzelsau-Waldenburg.

Das Land übernimmt im Rahmen des mit 4,5 Millionen Euro ausgestatteten Förderprogramms die Hälfte des Defizits, das durch den Betrieb entsteht. Bei der ersten Förderrunde im Jahr 2015 waren die Anträge der Region noch zurückgestellt worden, da der Betrieb der Relex-Linien erst im Dezember 2016 starten wird. Schon damals hatten Abgeordnete der Regierungsfraktionen der damaligen grün-roten Landesregierung die Förderung für die Linie Kirchheim-Flughafen angekündigt, die dann allerdings vom Ministerium nicht bestätigt worden war. Nun hat sich dies doch bewahrheitet.

Lücke im ÖPNV wird geschlossen

Mit der Linie Kirchheim/Teck - Flughafen wird erstmals eine Verbindung im Ballungsraum gefördert. Mit den vier Haltestellen in Wendlingen, Köngen, Denkendorf und Neuhausen wird das Neckartal mit dem Filderraum direkt verbunden. Bisher ist dies nur umwegig und mit einmaligem Umsteigen mit der S-Bahn über Plochingen, Stuttgart und Stuttgart-Vaihingen möglich.

Die Region verspricht einen Zeitgewinn von gut einer halben Stunde gegenüber der S-Bahnfahrt. Für die Nutzung des Busses, der montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten, ansonsten von 5 bis 24 Uhr im Stundentakt verkehrt, wird der normale VVS-Tarif erhoben. Er soll knapp 40 Minuten für die 24 Kilometer lange Strecke brauchen – allerdings wird man sehen müssen, wie sich Staus auswirken.

„Diese wichtige Verbindung schließt die Lücke im öffentlichen Nahverkehr im Kreis Esslingen“, erklärt Schwarz. Und Lindlohr betont: „Der Regiobus ist für viele Berufspendler zwischen Filder und Neckartal ein echter Fortschritt“. Wie hoch die Landesförderung ausfällt, ist offen. Darüber machte Hermann keine Angaben. Das Defizit könnte nach weit differierenden Prognosen der Uni Stuttgart und des VVS zwischen 350 000 und 800 000 Euro liegen. Das Land würde die Hälfte übernehmen.