Die Angst, nicht rechtzeitig sein Elektroauto wieder aufladen zu können, hält womöglich viele vom Kauf ab. Waldenbuch will das Netz an Ladestationen daher weiter ausbauen. Neben Bundeszuschüssen gibt es eine weitere Idee, wie das finanziert werden kann.

Waldenbuch - Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Waldenbuch auszubauen. Grundlage dafür war der Vorschlag von Klimaschutzmanagerin Natalia Roizenzon-Sipple, dies vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördern zu lassen.

 

Das Ministerium wirbt derzeit für das Programm „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“. Dabei bezuschusst es maximal 40 Prozent der Gesamtkosten. Für eine Ladestation fallen Kosten von etwa 12 000 Euro an, für die Errichtung und die Inbetriebnahme müsse man mit zusätzlich etwa 1500 Euro rechnen. Der Zuschuss würde somit 4600 Euro betragen.

Die Ladestation ist für den Hallenbadparkplatz geplant

Der Förderantrag sei schon eingereicht, da das sogenannte Windhundprinzip gelte: „Wer zuerst kommt, wird auch gefördert“, sagte Roizenzon-Sipple. Dies sei bislang jedoch unverbindlich. Sie hält den Ausbau des Netzes an Ladestationen für wichtig. „Viele hält der Gedanke an eine unzureichende Infrastruktur davon ab, ein Elektrofahrzeug zu kaufen“, sagt die Klimaschutzmanagerin der Stadt Waldenbuch. Dabei sei gerade die Elektromobilität die Zukunft. Die Stadtverwaltung hatte in Zusammenarbeit mit der EnBW geprüft, welcher Standpunkt in Waldenbuch geeignet für eine Ladestation wäre. Da schon Lademöglichkeiten bei der Firma Ritter Sport und am Alten Rathaus vorhanden sind, empfahl die Stadtverwaltung, den Hallenbadparkplatz am Kalkofen zu nutzen. Geplant ist eine langsam ladende Station mit höchstens 22 Kilowatt.

„Ich denke auch, dass die Elektromobilität zunimmt. Aber die langsam ladenden Stationen sind der falsche Weg“, sagte Christoph Hellenschmidt (CDU). Die Schnellladestationen könne sich Waldenbuch aber nicht leisten, sagte Bürgermeister Michael Lutz. „Die meisten werden ihr Auto zu Hause laden. Aber die Sicherheit zu haben, das Auto woanders laden zu können, ist wichtig“, sagte Roizenzon-Sipple. An den Ladestationen seien laut Berichten der Energiemanagerin auch ansässige Geschäfte wie Edeka und Lidl interessiert. Derzeit sei man noch in Verhandlungen über eine Beteiligung der Supermärkte.

Der Verwaltungsausschuss beschloss die Vorgabe, dass die Kosten, die nach Abzug des Zuschussbetrags von den Anschaffungs- und Herstellungskosten verbleiben, von der Stadt und den kooperierenden Unternehmen gemeinsam getragen werden müssen. Die Partner sollen jeweils die Hälfte des Betrags übernehmen.